Bis ca. 16:00 Uhr tagte am Montagnachmittag bei der Basler Zeitung eine Kadersitzung. Kurze Zeit später ging folgende Meldung wie ein Lauffeuer durch das Redaktionsgebäude am Basler Aeschenplatz:
Noch diesen Monat, vermutlich sogar morgen Dienstag, will Basler-Mediengruppe-CEO Beat Meyer Kündigungen aussprechen. Welche Personen es trifft, darüber bestehen bei der Geschäftsleitung offenbar bereits Vorstellungen. Insgesamt werden 17 Redaktionsstellen abgebaut: gleich vier im Lokalressort, drei im Feuilleton, je zwei in Wirtschaft und Inland und je eine beim Ausland, beim Forum, im Gastro-Bereich, in der Online-Redaktion sowie bei den Fotografen. Zudem wird auch die Wochenend-Beilage, das "Basler Magazin", per Anfang November eingestellt, was eine weitere Stelle kostet. Schliesslich wird das Honorarbudget um 800'000 Franken gekürzt.
Grund für die Kürzungen ist der Wille der Basler Mediengruppe, Geld zu sparen -- dem Vernehmen nach 5 Mio. Franken. Gemäss BM-Sprecher Walter Schäfer werden bei der Redaktion 3.5 Mio. Franken gespart. Laut unbestätigten Informationen sind zudem die Gruppengesellschaften betroffen, wo 1.2 Mio. Franken gespart werden sollen. Zusätzliche 200'000 Franken steuert offenbar ein Personalabbau im Overhead bei.
Das Regionaljournal Basel des Schweizer Radios DRS berichtete am Montagabend unter Berufung auf "eine verlässliche Quelle", Noch-Chefredaktor Hans-Peter Platz -- er wird per 1. Januar 2004 von Ivo Bachmann abgelöst -- sei beim Entscheid von der Geschäftsleitung übergangen worden. Es wird vermutet, dass das Interregnum dazu genutzt wird, Bachmann eine bereinigte Situation zu präsentieren. Die Basler Mediengruppe lässt demgegenüber verlauten, das Massnahmenpaket, sei mit Platz und Bachmann abgesprochen.
Die Basler Mediengruppe berief sich am Abend auf den "drastischen Einbruch der Anzeigenerträge", welche "nach einer grundsätzlichen Neubeurteilung" der Budgets nach dem ersten Quartal des Geschäftsjahres 2003/2004 zum "unumgänglichen Sparprogramm" zwinge. Eingespart werde täglich eine von insgesamt drei Börsenseiten, zudem sei eine geringfügige Anpassung des redaktionellen Seitenbudgets vorgesehen.
Verglichen mit den bereits kommunizierten Sparzielen seien die Massnahmen der Basler Zeitung aber "moderat" und entsprächen der "bisher gepflegten Zurückhaltung im personellen Bereich". Das Redaktionsbudget der BaZ bleibe "nach wie vor eines der höchsten der Schweiz".
