21.12.2015

Ringier

"BliQ könnte zur Drehscheibe für andere Ringier-Angebote weiterentwickelt werden"

Eine Wisch-App, die dazulernt: Die "Blick"-Gruppe hat mit BliQ eine neue Anwendung lanciert. "Blick"-Geschäftsführer Wolfgang Büchner erklärt im Interview das Spielkarten-Konzept und sagt, weshalb sich Schnelligkeit und Präzision nicht ausschliessen.
Ringier: "BliQ könnte zur Drehscheibe für andere Ringier-Angebote weiterentwickelt werden"

Die neue BliQ-App bietet den Lesern dieselben Artikel wie blick.ch. Was ist der zusätzliche Nutzen dieser App, welches Konzept steckt dahinter?
BliQ fügt sich perfekt in den mobilen Lifestyle junger Smartphone-User ein. Viele Verlags-Apps wirken heute immer noch so, als ob jemand versucht hätte, die Zeitung ins Handy zu quetschen. BliQ ist anders, von vornherein fürs Smartphone konzipiert und einfach zu bedienen: An der Tramhaltestelle oder auf dem Weg in die Kantine kann man sich blitzschnell durch die aktuellen News wischen. Und nur dort klicken und weiterlesen, wo ein Thema wirklich interessiert.

Das Spielkarten-Konzept erinnert stark an die Buzz-App von "Bild".
In der globalisierten Welt des Internets muss man ständig nach den besten Ideen Ausschau halten. Das gilt gleichermassen für Design, Usability, Technologie und auch hinsichtlich neuer Werbeformen. Mit Buzz hat "Bild" die erste News-Cards-App in Deutschand vorgelegt. Wir haben die Idee aufgegriffen und legen jetzt die erste Cards-App für die Schweiz vor - mit eigenen Akzenten und einer viel stärkeren Fokussierung auf Social Media. BliQ-User können Themen bereits beim Durchwischen der News aus den Cards heraus mit ihren Facebook-Freunden teilen, twittern, pinnen oder per WhatsApp, SMS und Mail weiterempfehlen.

Tamedia und die NZZ haben mit der 12-App und "Selekt" kuratierte Anwendungen lanciert. Ist die BliQ-App die Antwort darauf von Ringier? 
Wir reagieren nicht, sondern wir agieren. Ich finde es wunderbar, dass auch Tamedia und NZZ jetzt experimentieren und Neues versuchen. Wir gehen unseren eigenen Weg und werden dabei auch viele neue Dinge ausprobieren. BLiQ ist in dieser Hinsicht unser erster kleines Projekt. 

Weshalb liefert BliQ nur Blick-Inhalte und nicht auch Stories aus anderen Ringier-Titeln? 
Wir starten mit der Blick-Gruppe, es ist aber durchaus denkbar, BliQ zur Drehscheibe für Inhalte anderer Ringier-Angebote weiterzuentwickeln. 

Wer entscheidet, welche Inhalte über BliQ veröffentlicht werden?
Die Karten werden am neuen 'Blick'-Desk gemischt.

Wie viele Stellenprozente sind für die neue App verantwortlich?
Keine. Wir integrieren BliQ in den bestehenden Workflow am Desk. 

Erfreulich ist, dass die App gleichzeitig für iOS- sowie Google Android-Smartphones erhältlich ist. Andere testen neue Anwendungen erst einmal auf iOS. Weshalb diese Entscheidung?
Die Zahl der iPhone-Besitzer ist in der Schweiz im internationalen Vergleich zwar besonders hoch. Doch auch hierzulande wächst der Marktanteil von Android ständig. Seit 2014 hat Android auch in der Schweiz die Nase vorn. Hinzu kommt: Gerade viele junge Smartphone-Besitzer haben die teilweise etwas günstigeren Android-Handy. Diese User wollen wir ebenfalls erreichen.  

BliQ merkt sich anhand meiner Daten, welche Themen mich besonders interessieren. Inwiefern werden diese Daten für die Vermarktung verwendet?
BliQ lernt in der Tat, welche Themen Leser mehr und weniger interessieren. Auf welche Karten die User klicken und welche sie nur wegwischen. Derzeit nutzen wir diese Daten nicht in der Vermarktung. Wenn sich dies ändert würden wir dies transparent machen und klar kommunizieren.

Das Q in Bliq steht für Quick und Quality. Wie wollen Sie die Schnellsten sein und gleichzeitig stichfeste, verifizierte Informationen liefern?
Schnelligkeit und Präzision schliessen sich nicht aus. Wer schon einmal bei einer Nachrichtenagentur gearbeitet hat, weiss das. Auch beim 'Blick' gilt die Regel: Richtigkeit ist wichtiger als Geschwindigkeit. Und "Quick" steht nicht nur dafür, wie schnell wir News verbeiten. Besonders quick ist eben auch die Möglichkeit sich zu informieren. BliQ ermöglicht in Sekunden einen Überblick über die wichtigsten Themen in der Schweiz und im Rest der Welt. 

Fragen: Lucienne Vaudan, Bild: zVg


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