23.09.2018

AZ Medien

Chefredaktor David Sieber verlässt die «bz»

«Unterschiedliche Vorstellungen zur Positionierung» führen zu einem Wechsel in der Chefredaktion der «bz Basel» und der «bz Basellandschaftlichen Zeitung». «Erst muss ich das mal verdauen», sagt Sieber zu persoenlich.com. Sein Nachfolger ist Patrick Marcolli.
AZ Medien: Chefredaktor David Sieber verlässt die «bz»
War seit März 2016 Chefredaktor der «bz Basel» und «bz Basellandschaftlichen Zeitung»: David Sieber. (Bilder: zVg.)

Per 5. November übernimmt der «profilierte Basler Journalist» Patrick Marcolli die Chefredaktion der «bz Basel» und der «bz Basellandschaftlichen Zeitung», wie die AZ Medien mitteilen. Marcolli war in verschiedenen Funktionen für die «Basler Zeitung» tätig und danach unter anderem vier Jahre lang Kommunikationschef von Herzog & de Meuron.

Marcolli löst David Sieber ab, der die Chefredaktion am 1. März 2016 übernommen hat (persoenlich.com berichtete). Der 55-jährige Sieber habe das Profil der «bz» sowohl in der Stadt als auch in der Agglomeration Basel weiter geschärft und insbesondere den Online-Auftritt gestärkt, was sich in steigenden Nutzerzahlen niedergeschlagen habe, heisst es. Unterschiedliche Vorstellungen zur Positionierung der «bz» führen indes nun zum Wechsel in der Chefredaktion.

«Ich wurde entlassen und auf meinen Wunsch freigestellt», sagt Sieber gegenüber persoenlich.com. «Ich bin nicht überrascht, aber enttäuscht.» Wo die Differenzen lagen, will er nicht beantworten. Er habe den Job sehr gerne gemacht, auch weil er «ein richtig tolles Team leiten durfte». Und wie sieht es mit seinen Zukunftsplänen aus? Gibt es schon welche? «Nein. Erst muss ich das mal verdauen», so Sieber.

Nur Stunden nach dieser Aussage postet Sieber am Freitagabend auf Instagram ein Bild und beweist damit Galgenhumor:

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Ein Beitrag geteilt von David Sieber (@davidsieber1) am



«In Basel verankert»

Der 48-jährige Historiker Marcolli stieg 1990 als freier Mitarbeiter bei der «Nordschweiz» in den Journalismus ein. 1997 wurde er Kulturredaktor bei der «Basler Woche». Im Jahr 2000 zog es ihn zur «Basler Zeitung», wo er zuerst drei Jahre für die Wochenendbeilage «Basler Magazin» schrieb und darauf Teamleiter Basel-Stadt wurde. Von 2007 bis 2011 leitete er das Stadt-Ressort. Danach berichtete Marcolli für die BaZ als Deutschland-Korrespondent aus Berlin, bis er 2014 zu Herzog & de Meuron wechselte. Seit März 2018 arbeitete er unter anderem als Historiker für die Universität Basel.

Patrick_Marcolli_gross

«Wir freuen uns, dass wir mit Patrick Marcolli einen hervorragenden und in Basel bestens verankerten Journalisten als neuen Chefredaktor gewinnen konnten. Ich wünsche ihm in seiner neuen Aufgabe viel Erfolg und Freude», wird Patrik Müller, Chefredaktor «az Nordwestschweiz», in der Mitteilung zitiert. (pd/cbe)

 


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KOMMENTARE

Sebastian Renold
24.09.2018 08:02 Uhr
@Verena Plüss: "Dafür brauchts keine Courage" - nein, aber auch Inserenten (zum Beispiel Autohändler und Immobilien-Heinis)…!
Verena Plüss
23.09.2018 17:42 Uhr
@Hans Caprez: Sozial-liberal ist längst Mainstream. Dafür brauchts keine Courage.
Alphons Sommerhalder
23.09.2018 14:29 Uhr
Da können "bz" und "BaZ" bald fusionieren...
Hans Caprez, 7126 Castrisch
23.09.2018 11:02 Uhr
Schade. Als Sieber Chef-Redaktor der Suedostschweiz war, hatte die Zeitung ein klar sozil-liberales Profil. Nach seinem Abgang hat die Zeitung an Qualität und Profil eingebüsst. Journalisten mit Kanten und Zivilcourage sind heute kaum mehr gefragt. Entsprechend ist der gebotene Einheitsbrei.
Ludwig Sauter
22.09.2018 14:05 Uhr
Auf wessen Rat da Wanner wohl gehört haben mag...?
Manuel Gysi
22.09.2018 11:40 Uhr
Wanner hat scheinbar aus seinem Kapitalfehler, Hans Fahrländer durch einen "Glänzer" an der Spitze der AZ zu ersetzen, nichts gelernt. Sieber gehörte zweifellos zu den seriöseren Chefredaktoren, und einen solchen feuert man nicht ohne Folgen. Die Basler haben ein gutes Sensorium und goutieren auf ihrem Platz weder Blochers, noch Wanners Mediendiktat.
Sebastian Renold
22.09.2018 07:28 Uhr
hire + fire Eine schlechte Politik an der Spitze einer Zeitung (man erinnert sich, wie bei der AZ deren seriöser CR Fahrländer durch einen kurzlebigen "Züri-Star" ersetzt wurde, von dem heute niemand mehr redet).
Robert Weingart
21.09.2018 21:42 Uhr
Chopfab. Kampf der „Alphatiere“ im AZ-Imperium? Gleichschaltung wegen der Fusion? Wer sagt mehr?
Kommentarfunktion wurde geschlossen

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