28.05.2003

TicinoOggi

Gratiszeitung stellt den Betrieb ein

Politskandal um Flavio Maspoli als Grund genannt.

Die Gratiszeitung TicinoOggi stellt nach bloss 222 Ausgaben per sofort ihren Betrieb ein. Den rund zwei Dutzend Mitarbeitern wurde der Entscheid am Mittwochnachmittag mitgeteilt.

"Die jüngsten Vorkommnisse um die Unterschriftensammlung für ein Referendum und die damit verbundene Strafuntersuchung haben den Verwaltungsrat dazu veranlasst, die Publikation per sofort einzustellen", schrieb die Quotidiano indipendente SA am Mittwoch in einem insgesamt drei Sätze umfassenden Communiqué.

Der Verwaltungsrat zog damit die Konsequenzen aus dem Politskandal, den Lega-Nationalrat Flavio Maspoli mit seinen gefälschten Referendumsunterschriften ausgelöst hat. Maspoli war bis vor seinem Rauswurf vor zwei Wochen Direktor von TicinoOggi. Gegen ihn und drei seiner Mitarbeiter läuft ein Strafverfahren wegen Urkundenfälschung und politischem Betrug.

TicinoOggi litt an Werbeflaute

Diese Begründung dürfte allerdings nur die halbe Wahrheit sein. In seinem Communiqué verwies der Verwaltungsrat mit keiner Zeile auf die finanziellen Probleme des Blattes, das selten mehr als drei bis vier Werbeseiten pro Ausgabe aufwies. Medienexperten sind der Ansicht, dass das Startkapital der AG in der Höhe von 3 Mio. Franken längst aufgebraucht worden ist.


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