13.11.2003

Tito Tettamanti

"Ich bin Investor, nicht Verleger"

Der Jean Frey-Aktionär im Facts-Interview.

Tito Tettamanti, wichtigster Investor beim Jean Frey-Verlag, äussert sich im aktuellen Facts auch zu seiner Rolle als Verleger, zu den Ursachen der derzeitigen Medienkrise und zur politischen Ausrichtung der Weltwoche.

Er habe in den Jean Frey-Verlag investiert um den Turnarond zu schaffen, erkärt Tettamanti, die schwierige Situation der Weltwoche habe ihn dabei nicht abgeschreckt. "Wir kommmen von tiefrot in den scharzen Bereich bis Ende Jahr. Da gehe ich jede Wette ein." Was sein politisches Engagement bei der Weltwoche angehe, habe er nur zwei Wünsche an die Redaktion: "Seien Sie echt liberal und nicht politisch korrekt."

Unter liberal verstünde er undogmatisch, so Tettamanti weiter. In der Weltwoche habe es jederzeit Platz für ein Interview mit dem marxistischen Historiker Eric Hobsbawm. Er reklamiere aber auch nicht, wenn die liberalen Grundsätze in einem der Jean Frey-Blätter verletzt würden. Er sei kein Leserbriefschreiber und greife auch nicht in die Redaktionsfreiheit ein: "Ich bin ein Investor, kein Verleger."

Die derzeitige Medienkrise beurteilt Tettamanti sowohl als eine strukturelle als auch eine konjunkturelle Krise. Die Printbranche leide unter dem Wachstum des Fernsehmarkts und des Online-Geschäfts. "Es wird aber immer einen Zeitungsmarkt geben", ist sich der Investor sicher. Erfreut ist er über die persönliche politische Einigkeit die ihn, Roger Köppel und Filippo Leutenegger verbinde, dahinter stecke jedoch keine Strategie: "Das ist reiner Zufall".


Kommentar wird gesendet...

KOMMENTARE

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren