19.11.2002

20 Minuten-Verlagsleiter

"Ich habe zwei Schubladen gefüllt mit Gegenstrategien"

Ausbau in Richtung Luzern und St. Gallen eine Option.

Am Montagabend hat die Tamedia bekannt gegeben, mit dem auf den Frühling geplanten Express den Pendlerzeitungsmarkt aufmischen zu wollen ("persoenlich.com" berichtete). Wie reagiert man bei 20 Minuten, der direkten Konkurrenz? Wie Verlagsleiter Rolf Bollmann auf Anfrage von "persoenlich.com" erklärt, nehme man die geplante Lancierung sehr ernst, vor allem, da ein Konzern wie Tamedia grössere Summen investieren und gleichzeitig mögliche Synergien nutzen könne. Handkerum sei 20 Minuten im Grossraum Zürich seit drei Jahren am Markt präsent und könne somit auf eine gewisse Stabilität setzen. Zwar sei es für die Tamedia ein Vorteil, dass der künftige Express per Hauszustellung verteilt werde, so Bollmann weiter, handkerum glaube er, dass mit rund 160'000 LeserInnen über fünfzig dem Express eine überalterte Leserstruktur drohe.

Auf die Frage hin, ob 20 Minuten nun wie bereits angetönt, mit Zeitungs-Ausgaben in Luzern und St. Gallen kontern wolle, meinte Bollmann, dieser Schlachtplan sei in erster Linie dadurch entstanden, dass man nicht gewusst habe, ob sich die Tamedia mit ihrer neuen Pendlerzeitung auf den Grossraum Zürich beschränke. Bollmann sagt: "Der Ausbau in Richtung Luzern und St. Gallen ist zwar eine Option, aber ich habe da noch ein anderes Konzept in peto, das aber noch nicht spruchreif ist". Tatsächlich habe er sogar zwei ganze Schubladen gefüllt mit Gegenstrategien, wie er augenzwinkernd anfügt. Diese wolle er jetzt aber erst einmal an der nächsten Verwaltungsratssitzung präsentieren.


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