13.11.2003

Peter Schellenberg

"Ich liebe Rai 1..."

"...nicht in erster Linie wegen der Busen."

Peter Schellenberg liebt den italienischen Sender Rai 1. Aber nicht in "erster Linie wegen den Busen" und auch nicht wegen der politischen Ausrichtung, sondern weil Rai 1 es zu 150 Pozent geschafft habe, die Volksmentalität zu adaptieren. Diese Libeserklärung gab der scheidende Schweizer Fernsehdirektor in einem Interview mit Cash ab.

Im Schweizer Fernsehen hingegen gäbe es mehr Stillstand als Innovation. Er wolle auch gar nicht darum herumreden: "Labels müssen permanent erneuert werden. Das ist ein Mangel im Haus". Chefredaktor Ueli Haldimann habe das aber auch erkannt und arbeite an dem Problem, versichert Schellenberg. Aber es sei halt ein Problem in der Schweiz, dass der "Input an wirklich Interessantem und Neuem" fehle. Schälli: "Die Journalisten hierzulande schmoren zu sehr im eigenen Saft. Ich beziehe das auch auf das eigene Haus. Hinauszugehen, neugierig zu sein und zu recherchieren, das sind nicht unsere herausragenden Stärken."

Personalentscheidungen zugunsten seiner Familienangehörigen habe er nicht selbst verantwortet (Frau Schellenberg war "Zischtigsclub"-Redaktionsleiterin, Sohn Schellenberg erhielt Produktionsaufträge -- Anm. der Red.). Seine vorgesetzten Gremien hätten das schon vorher geklärt. Zu seiner Haltung gegenüber dem Privatfernsehen meint Schellenberg, es sei nie seine Aufgabe gewesen, die Privaten zu verhindern und Presse-TV auf SF 2 sei auch kein Feigenblatt, um die Feindseligkeit von SF DRS gegenüber den Privaten zu verdecken.


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