03.03.2024

NZZ am Sonntag

Monika Bütler hört als Kolumnistin auf

Die Ökonomin hat für das Blatt seit 2010 Texte verfasst. Im letzten begründet sie ihren Ausstieg.
NZZ am Sonntag: Monika Bütler hört als Kolumnistin auf
«Zwischentöne werden überhört, und jene in den Antworten sind leiser geworden»: Ökonomin Monika Bütler. (Bild: Keystone/Peter Schneider)

Monika Bütler hat genug vom Kolumnenschreiben. In der aktuellen NZZ am Sonntag ist der letzte Beitrag der Ökonomin erschienen. Die Honorarprofessorin an der Universität St. Gallen schrieb mit einem Unterbruch seit Februar 2010 für die NZZ am Sonntag (persoenlich.com berichtete).

Unter dem Titel «Warum sogar unsere Katze erleichtert ist, dass diese meine letzte Kolumne ist» begründet Monika Bütler ihren Entscheid in sechs Punkten. Erstens: «Kolumnenschreiben – erst recht regelmässig – ist harte Arbeit», so Bütler. Zweitens seien Wirtschaftsthemen unsexy. «Die fehlende Reichweite ökonomischer Texte betrübt mich, nicht als Volkswirtin, sondern als kritische Bürgerin.» Im dritten Punkt thematisiert Bütler ihre Familie, die es schätzen dürfte, nicht mehr zur Illustration ihrer Texte herhalten zu müssen – Katze inklusive.

Auch das Timing sei schwierig gewesen. «Der Grat zwischen Themen, über die gerade alle schreiben, und Themen, die momentan grad niemanden interessieren, ist ziemlich schmal», so Bütler in ihrem vierten Punkt. Der fünfte: «Die Halbwertszeit der Kolumnen ist unglaublich kurz.» Die letzte und wichtigste Erfahrung sei die Bedeutung der Zwischentöne. Wer eine andere Meinung habe, bemerke die Zwischentöne in einem Text gar nicht, «weil sie/er ihn schon gar nicht erst liest». (cbe)


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