20.10.2003

Facts

NZZaS spekuliert über neues Konzept

Muss Britschgi den Hut nehmen?

Wie die NZZ am Sonntag berichtete, entscheidet der Verwaltungsrat der Tamedia diesen Freitag über ein neues Konzept für das Nachrichtenmagazin Facts. Das Konzept, das dem Verwaltungsrat vorgelegt werde, beinhalte eine Orientierung von Facts näher am deutschen Vorbild Der Spiegel. Man wolle einen klaren Schwerpunkt auf Schweizer Politik und Wirtschaft setzen, kleinere Ressorts abschaffen und das Layout ruhiger gestalten. Natürlich müsse man aber mit einem viel kleineren Budget als das deutsche Pendant auskommen. Im kommenden Jahr müsse Facts eine Sparrunde überstehen, laut Chefredaktor Hannes Britschgi können Entlassungen nicht ausgeschlossen werden.

Aber auch der Stuhl von Britschgi selber scheint am Wackeln zu sein, wie Branchenkenner zu wissen glauben. Britschgi werde vorgeworfen, das publizistische Profil von Facts verwischt zu haben und der Aktualität jeweils hinterherzuhinken, so die NZZaS weiter. Ausserdem habe er namhafte Abgänge aus der Redaktion nicht adäquat ersetzt und zu sehr auf Fernsehschaffende gesetzt, die sich im Printjournalismus schwer täten. Auch innerhalb seiner Redaktion geniesse der Facts-Chef nicht mehr viel Rückhalt. Die NZZaS zitiert ungenannt bleibende Journalisten, Britschgi verzettle seine Kräfte, sei eitel und höre sich gerne selber reden. Britschgi überlasse denn in letzter Zeit das Tagesgeschäft auch zunehmend seinem Stellvertreter Stefan Barmettler und repräsentiere Facts bei öffentlichen Auftritten.

Offensichtlich geniesse Britschgi aber nach wie vor das Vertrauen eines guten Teils des Tamedia-Verwaltungsrates, so zum Beispiel das von Präsident Hans Heinrich Coninx.


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