27.03.2003

SF DRS

Ombudsmann übt Kritik an "Lüthi und Blanc"

Knochenmarkspender werden verunsichert.

In der TV-Soap "Lüthi und Blanc" spendet Bankier Frick Knochenmark -- und erleidet eine Querschnittlähmung. Zwei Beanstander fürchten, die Darstellung könnte Spender verunsichern. Der DRS-Ombudsmann hält die Beanstandungen für nachvollziehbar. Die Beanstander seien zwei Organisationen, die sich die Förderung der Knochenmarkstransplantation zum Ziel gesetzt hätten, schreibt Ombudsmann Otto Schoch in der neuesten Ausgabe von "Link", dem Magazin des DRS-Publikumsrates und der Mitgliedergesellschaften.

Sie bemängeln, dass die Annahme, eine Knochenmarkspende könne zu einer Querschnittlähmung führen, aus medizinischer Sicht unhaltbar sei. Das Gezeigte beeinträchtige die Bereitschaft der Bevölkerung, Knochenmark zu spenden -- zumal "Lüthi und Blanc" Sonntag für Sonntag rund 800'000 Zuschauer erreicht. Die für die Sendung Verantwortlichen weisen darauf hin, dass nicht die Knochenmarkspende an sich zur Lähmung des Bankiers führe, sondern eine im Hinblick darauf durchgeführte örtliche Betäubung. Wesentlich sei aber vor allem, dass es sich bei "Lüthi und Blanc" um eine fiktionale Serie handle.

Der Ombudsmann hält die Beanstandungen aber nicht nur für nachvollziehbar, sie seien für die beiden Organisationen geradezu Pflichtprogramm. "Denn in der Tat lässt sich nicht wegdiskutieren, dass das Gezeigte geeignet ist, Knochenmarkspender zu verunsichern", schreibt er. Es sei zwar richtig, dass die Querschnittlähmung des Bankiers von der örtlichen Betäubung herrühre, und nicht von der Knochenmarkentnahme. Allerdings müsse man genau hinhören, um das zu erfahren: Der entsprechende Dialog sei wenig einprägsam.


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