05.05.2019

CH Media

Replik zu Regula Stämpflis Kolumne

In der «Schweiz am Wochenende» fordert eine Redaktorin die Politikwissenschafterin auf: «Lesen Sie eine Regionalzeitung».
CH Media: Replik zu Regula Stämpflis Kolumne
Regula Stämpfli soll «einfach mal über den Üetliberg hinausschauen», heisst es in der «Schweiz am Wochenende». (Bild: zVg.)

In einem Blog auf persoenlich.com befasste sich Politikwissenschafterin Regula Stämpfli mit der Aargauer Regierungsrätin Franziska Roth, die aus der SVP ausgetreten ist. Dieser Blog stösst Nadja Rohner, Redaktorin bei der «Aargauer Zeitung» sauer auf. In der aktuellen Ausgabe der «Schweiz am Wochenende» liefert sie in der «Medienkolumne» eine Replik.

Die Misstände im Fall Roth seien nicht wirklich von den Medien recherchiert worden. Dies mache diesen auch zu einem Fall Qualitätsmedien, so Stämpli in ihrem Blog. «Zürich gilt als Nabel der Schweiz, Zürcher Politisierende, Zürcher Experten und Zürcher Journalisten füllen die Zeitungen, die von Zürich aus nun auch die Regionen bedienen. Selbst die SRF-Regionalbüros sollen nun zum ‹TeleZüri am Leutschenbach› wechseln. Kein Wunder interessierten sich Aargauer Journalisten nur am Rande für die Vorgänge grad vor der Haustür. Denn eine journalistische Karriere macht man heutzutage nicht durch guten Recherchejournalismus, sondern mithilfe von Züri-Selfies», heisst unter anderem es in Stämpflis Beitrag vom 25. April.


Der Blog-Beitrag von Stämpfli sei «nicht nur inhaltlich falsch, sondern auch ein Schlag ins Gesicht aller, die über Lokal- und Kantonspolitik schreiben/berichten», twittert Journalistin Rohner am Samstag. Und in der «Schweiz am Wochenende» schreibt sie: «Jetzt, wo die Aargauer Politik dank Nicht-mehr-SVP-Regierungsrätin Franziska Roth mal wieder über die Kantonsgrenzen hinaus interessiert, meint jeder, dazu eine Analyse abgeben zu müssen. Mitunter mangelt es den Verfassern aber an Grundkenntnissen über das regionale Politgeschehen.»

Regelmässige Leser der «Aargauer Zeitung» würden sich die Augen über Stämpflis Blog reiben. «Was die Causa Roth von anderen Polit-Affären unterscheidet: Da sind keine eigentlichen Skandale, die es aufzudecken gibt. Es ist die Summe der kleinen Versagen der Regierungsrätin und ihrer Partei, die das grosse Bild ergeben – und dieses können nur Regionalmedien zeichnen. Weil sie kontinuierlich nahe dran sind», so Rohner.

Die Lokalredaktorin wirft Stämpfli vor, «nicht über den Üetliberg hinausgeschaut» zu haben. «Ach, Frau Stämpfli: Werfen Sie selber doch mal einen Blick über die Zürcher Stadtgrenze. Lesen Sie eine Regionalzeitung. Sie werden staunen.»

Stämpfli reagierte am Sonntag via Twitter auf Rohners Kolumne:

(cbe)

 

 

 


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KOMMENTARE

Arthur Meyer
07.05.2019 09:47 Uhr
Laut Wikipedia lehrt Frau Stämpfli u.a. am Medien-Ausbildungszentrum MAZ in Luzern. Ihren Blog könnte sie den Studierenden dort als Musterbeispiel vorlegen, wie ein Journalist nie kommentieren soll: ohne vorherige Recherche, bar jeder Kenntnis des Sachverhalts und des Orts aus weiter Ferne (München oder "Züri"), inkompetent aus dem hohlen Bauch heraus.
Dieter Widmer
06.05.2019 09:24 Uhr
Wer glaubt, Regula Stämpfli sei schon mal durch Differenziertheit und Klugheit aufgefallen, irrt. Regula Sämpfli zeichnet sich vielmehr durch Arroganz, Selbstüberschätzung und Polemik auf. Praktisch nichts, was sie schreibt, stimmt. Sie ist eine Aufwieglerin, die von der Sache selten etwas versteht.
Ueli Custer
06.05.2019 08:41 Uhr
Sogar als Leser der Solothurner Zeitung, die ja andere Lokalseiten hat als die Aargauer Zeitung wusste ich seit Monaten, dass Franzsika Roth offenbar Probleme mit ihrem Job hat. Die Reaktion der Zeitung auf die Vorwürfe der Schnellsprecherin und offenbar auch Schnellschreiberin Regula Stämpfli sind nach meiner Meinung sehr berechtigt.
Victor Brunner
05.05.2019 08:51 Uhr
Dann sollte Nadja Rohner über den Skandal berichten dass Roth nicht wirklich etwas vorzuwerfen ist, hat sie und andere Regionalzeitungen. Hatte Roth das Pech als Quereinsteigerin stärker im Fokus zu stehen, hat sie keine SVP Politik gemacht, war sie als Frau nicht genehm, oder passte die Frisur nicht? Frau Rohner sorgen sie für Aufklärung!
Robert Weingart
04.05.2019 16:10 Uhr
Was für eine weinerliche Reaktion, da fühlt sich offenbar jemand auf den Fuss getreten.
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