02.01.2018

Jürg Ramspeck

Schweizer Journalist 81-jährig verstorben

Der ehemalige «Weltwoche»-Co-Chefredaktor Ramspeck verstarb am Mittwoch nach kurzer schwerer Krankheit.
Jürg Ramspeck: Schweizer Journalist 81-jährig verstorben
Jürg Ramspeck, zeitunglesend in einem Zürcher Restaurant. Foto aufgenommen am 5. Februar 2004. (Bild: Keystone/Martin Rütschi)

Der Schweizer Journalist Jürg Ramspeck ist am Mittwoch im Alter von 81 Jahren in seiner Heimatstadt Zürich gestorben. Ramspeck war 14 Jahre lang Co-Chefredaktor der «Weltwoche». Seit 1997 machte er mit einer Kolumne im «Blick» jeweils von sich reden.

Der 81-Jährige starb nach einer kurzen schweren Krankheit, wie seine Familie mitteilte. Bis zu seinem Tod verfasste Ramspeck im «Blick am Abend» eine Kolumne, in der er sich mit einer jungen Journalistin über aktuelle Themen austauschte. Noch am 15. Dezember erschien eine Auseinandersetzung zum Thema «Angst vor der Zukunft».

Der Zürcher Journalist arbeitete zuvor für den «Züri-Leu», die «Züri-Woche» und die «Weltwoche». 14 Jahre lang leitete er diese zusammen mit Rudolf Bächtold. Unter dem Pseudonym Oskar Nebel verfasste er bereits damals zahlreiche Kolumnen. 2002 wurde er mit dem Zürcher Journalistenpreis für sein Lebenswerk geehrt.

In seiner Freizeit war Ramspeck ein passionierter Jazzpianist. Mit einer Combo, der auch Filmregisseur Rolf Lyssy angehörte, spielte er regelmässig Mainstream Jazz in der Bar des Zürcher Hotels Eden au Lac. Er war mit der Gesellschaftsreporterin Hildegard Schwaninger verheiratet. 2009 gaben die beiden ein gemeinsames Interview im «persönlich».

Seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte Jürg Ramspeck als Musiker in der Mühle Tiefenbrunnen bei der 50. Generalversammlung des Kultfussballclubs «Frischauf Seefeld», wo er als «Chefideologe» amtete. In dieser Funktion hat er auch regelmässig für die Zeitschrift «persönlich» geschrieben. Ramspeck war einer der originellsten und präzisesten Schreiber des Landes und zählte zu den grossen Persönlichkeiten des Schweizer Journalismus. Zuletzt beschäftigte er sich mit der Biografie des ehemaligen Verlegers Max Frey. Die Redaktion von «persönlich» entbietet den Angehörigen ihr aufrichtig empfundenes Beileid. (sda/maw/ma)



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Kommentare

  • Karl Heinz Odermatt, 28.12.2017 18:55 Uhr
    R.I.P. Jürg Ramspeck. Wegen ihm hat es sich jahrelang gelohnt, die Weltwoche zu lesen. Vor allem wegen ihm hat es sich oft gelohnt, den Blick zu lesen. Fast nur wegen ihm hat es sich sehr oft gelohnt, den Blick am Abend zu lesen...
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