Der Schweizerische Verband der Filmjournalistinnen und Filmjournalisten (SVFJ) hat den Westschweizer Filmjournalisten Stéphane Gobbo als neuen Delegierten der Kritikerwoche Locarno gewählt, wie es in einer Medienmitteilung heisst.
Er tritt die Nachfolge der beiden Co-Delegierten Irene Genhart und Simon Spiegel an. Genhart tritt nach 15 Jahren an der Spitze der Kritikerwoche nach der Ausgabe 2014 zurück; Spiegel wird noch bis zur GV 2015 im Amt bleiben und für eine reibungslose Übergabe der Verbandsgeschäfte sorgen.
Filmkritiker bei "L'Hebdo"
Der 40-jährige Stéphane Gobbo bringt ideale Voraussetzungen für das Ehrenamt als künstlerischer Leiter der Semaine de la critique am Filmfestival Locarno mit. Er hat eine umfassende filmhistorische Ausbildung, ist als Kulturredaktor und Ressortleiter der Filmredaktion des Westschweizer Magazins L’Hebdo aktiv im Filmjournalismus tätig und besucht regelmässig die wichtigen Schweizer und internationalen Filmfestivals.
Stéphane Gobbo studierte an der Universität Lausanne unter anderem Filmgeschichte und Filmästhetik; im Jahre 2000 erhielt er das Lizentiat der Philosophischen Fakultät. Es folgten eine journalistische Ausbildung und erste Publikationen, etwa in den Zeitschriften "Film" und "Ciné-Bulletin".
2001 begann Gobbo als Stagiaire bei der Tageszeitung "La Liberté" in Fribourg; nach zwei Jahren wurde er als verantwortlicher Redaktor für Film, Musik, Architektur und Comics fest angestellt. 2011 wechselte er zum Wochenmagazin L’Hebdo in Lausanne.
Seit 2008 tritt Gobbo als Experte zudem regelmässig in Filmsendungen von Radio télévision suisse (RTS) auf, zuerst in "Synopsis" (La Première), danach in den Sendungen "Vertigo" (La Première) und "Zone critique" (Espace 2). Gobbo lebt in Pully bei Lausanne, ist verheiratet und hat eine Tochter.
Die Kritikerwoche Locarno ist eine unabhängige Sektion des Filmfestivals Locarno, die vom SVFJ autonom programmiert wird. Dem Delegierten steht eine Programmkommission aus SVFJ-Mitgliedern zur Seite. Die Kritikerwoche Locarno, die 1990 erstmals stattfand, zeigt jeweils während einer Woche sieben Dokumentarfilme. Eine Jury vergibt zwei Preise. (pd)
