10.10.2003

Studie

TV spornt Jugendliche zum Lesen an

"Medienverbundliteratur" erleichtert vor allem leseungeübten Kindern den Zugang.

Die Verfilmung von Büchern ist nicht nur ein Marketingschub für das geschriebene Vorbild, sondern auch ein Ansporn zum Lesen. Zwar habe der Harry-Potter-Boom nicht zu einem Leseaufschwung bei Kinder- und Jugendbüchern geführt, aber "Literatur im Medienverbund" erleichtere vor allem leseungeübten Kindern und Jugendlichen den komplexen Prozess des Lesens. Zu diesem Ergebnis kommt ein Forschungsprojekt des Instituts für angewandte Kindermedienforschung (IfaK) der Stuttgarter Hochschule der Medien. Demnach können Bücher, die auf Vorbildern in Film und Fernsehen beruhen, das Vergnügen am Lesen und die Bindung an das Medium Buch verstärken.

Form und Funktion der Buchlektüre habe sich in der Mediengesellschaft verändert. Kinder- und Jugendbücher verlieren im Medienalltag an Bedeutung. Kinofilme, Sitcoms und TV-Serien sowie PC-Spiele bieten heute den Kids vorrangig Erlebnisqualitäten auf tiefem Niveau. Kinder schätzen Bücher, Zeitschriften und Comics vor allem dann, wenn sie dort Charakteren aus anderen Medien wieder begegnen. Ältere Leser erwarten von Büchern ein beeindruckendes Medienereignis nochmals variiert zu erleben. Die auf Film und TV basierende "Medienverbundliteratur" erleichtere vor allem leseungeübten Kindern den Zugang zum Lesen, weil die benutzten Fantasiebilder durch das Filmerlebnis bereits vorhanden sind.


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