Die Kunst von Ugo Rondinone ist bunt und fröhlich, frech und direkt. Mit ihr will der Schweizer Künstler Brücken schlagen. Er arbeitet als Konzept-, Medien- und Installationskünstler mit grossformatigen Holzschnitten, abstrakter Malerei, Skulptur, Fotografie, Video und Comics. In der NZZ-Samstagsausgabe vom 6. April mache Rondinone seine Kunst öffentlich und lade die Leserschaft ein, ihr zu folgen und zu schauen, wo sie sie hinführt, schreibt der Verlag in einer Medienmitteilung.
Im Interview mit Feuilletonchef Benedict Neff erklärt Ugo Rondinone, was ihn gereizt hat, die NZZ in ein Kunstobjekt zu verwandeln: «Die Tageszeitungen sind immer weniger an der Kunst interessiert. Galerienausstellungen werden nicht mehr besprochen. Museumspolitik wird nicht mit Ausdauer debattiert. Die Gelegenheit, bunte Seiten für die NZZ-Leser zu füllen, lasse ich mir nicht entgehen. Eine Zeitung wird so zur portablen öffentlichen Kunst.»
Als schwuler Mann sah Rondinone seine Lebenszeit durch die Aids-Krise begrenzt, wie er im Interview sagt. Zeit und Vergänglichkeit, Sterblichkeit und Unendlichkeit, Jetztzeit und Zeitlosigkeit, aber auch die Existenz des Menschen im Gegensatz zu jener der Natur beschäftigen ihn fortan. Mit seiner Arbeit wurde er zu einem der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler – oder wie er sagt, zu einem «Künstler des Lichts», der mit seinem Werk Fenster und Türen öffnen will. Mit seinem Schaffen feiert er das Leben, seine Jahreszeiten und Rhythmen, seine Pflanzen und Steine.
Sonnenbilder als Ikonen der Gegewartskunst
Zu Rondinones bekanntesten Arbeiten zählt die Werkreihe «Mountains». Die Skulpturen kombinieren das Aussehen geologischer Formationen und abstrakter Kompositionen, bestehend aus vertikal in Gruppen zu zwei gestapelten Steinbrocken. Zu einer Ikone der Gegenwartskunst haben sich auch seine Sonnenbilder entwickelt. Ihre positive Energie und die aussergewöhnliche Strahlkraft der scheinbar pulsierenden Farben nehmen den Betrachter für sich ein. Sie spiegeln die Auseinandersetzung Rondinones mit zentralen Themen der Kunstgeschichte, aber auch den kulturellen Schnittmengen dieses zentralen Kraftsymbols von Ost nach West wider. Der Feuilleton-Teil der aktuellen Kunstausgabe der «Neuen Zürcher Zeitung» beleuchtet das Schaffen und den Lebensweg des Künstlers. Neben einem Interview erwartet die Leserinnen und Leser ein Portrait von Feuilleton-Redaktor Philipp Meier.
Zusätzlich zur Kunstausgabe hat Ugo Rondinone exklusiv für die NZZ zwei käuflich erwerbbare Werke geschaffen: eine Serie von 27 Unikaten von Skulpturen seiner berühmten «Mountains» und einen Siebdruck aus der Serie «The Sun» in einer limitierten Auflage von 150 Stück. (pd/nil)
Kommentar wird gesendet...
KOMMENTARE
Kommentarfunktion wurde geschlossen