30.04.2003

AZ Medien

"Unbefriedigendes Gesamtergebnis"

Reingewinn 2002 beträgt 0.6 Millionen Franken.

Die AZ Medien Gruppe hat im Geschäftsjahr 2002 ein gemäss eigener Diktion "unbefriedigendes Gesamtergebnis" erzielt. Der Reingewinn beträgt 0.6 Millionen Franken. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung die Dividende auf 5 Prozent zu reduzieren. Die Anzahl der Vollzeitstellen hat sich per Jahresende von 647 auf 634 reduziert.

Der im zweiten Halbjahr 2002 beschleunigte Abschwung hat die meisten Unternehmensbereiche der AZ Medien Gruppe beeinflusst. Der Betriebsertrag lag mit 198.4 Millionen Franken 2 Prozent unter dem Vorjahresresultat. Das ordentliche Betriebsergebnis von 6.4 Mio. Franken entspricht einer Halbierung gegenüber Vorjahr (13.2 Mio. Franken).

Bezüglich Rückgang des Konzern-Reingewinns von 8.6 auf 0.6 Mio. Franken verweist Verleger Peter Wanner in einem Interview mit der AZ auf ausserordentliche Abschreibungen bei der Liegenschaft Bahnhofstrasse in Aarau und der Stilllegung einer Rollen-Offsetmaschine. Genannt werden in einer Pressemitteilung auch "Sonderaufwendungen", womit vermutlich die Zukäufe der Kromer Medien AG und der AutoBörse gemeint sind. Der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme habe gehalten werden können.

Vom Betriebsertrag entfielen 55 Prozent auf das Zeitungsgeschäft, 18 Prozent auf Druck und Vertrieb, 10 Prozent auf Zeitschriften, 9 Prozent auf Bücher sowie 8 Prozent auf Lokalradio und Fernsehen. Im Verbund mit der Mittelland Zeitung (MZ) hat die Aargauer Zeitung Platz drei unter den Deutschschweizer Tageszeitungen erreicht. Die MZ vermochte ihre Zielmarken in der kommerziellen Werbung gemäss eigenen Angaben zu erreichen. Das Volumen der Stellenanzeigen sei hingegen hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Im Lesermarkt habe die MZ gemäss Wanner wesentlich weniger verloren als andere grosse Zeitungen. Man wolle im laufenden Jahr Gegensteuer geben.

Der Zeitschriftenverlag habe den kommerziellen Einbruch durch eine verstärkte Marktbearbeitung auffangen können und ein ansprechendes Ergebnis erzielt. Der AT-Verlag hat mit seiner Nischenpolitik seine Position halten können. Er habe auf Qualitätsbücher gesetzt, die auch in konjunkturell schwierigen Zeiten ihr Publikum fänden.

Radio Argovia habe Platz vier im rückläufigen Deutschschweizer Markt gefestigt. Tele M1 und TeleTell hätten unter neuer Führung deutlich bessere Ergebnisse erwirtschaftet. TeleTell, so Verleger Wanner im AZ-Interview, weise bezüglich Budget einen Rückstand auf, doch habe man die Mannschaft praktisch ausgewechselt und verspreche sich viel. Beide Sender wiesen stark gestiegene Zuschauerwerte auf. Das regionale Internetportal azonline.ch habe eine weitere markante Steigerung der Nutzungszahlen verzeichnet.


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