07.07.2003

Schweizer Presse

Verleger kündigen GAV per 10. Juli '04

Vorwurf der Verschleppungstaktik an SVJ.

"Entgegen seinen ursprünglichen Absichten" hat das Präsidium des Verbandes Schweizer Presse gemäss einer Medienmitteilung am Donnerstag einstimmig beschlossen, den Gesamtarbeitsvertrag mit den Journalistenverbänden auf den 10. Juli 2004 zu kündigen. Die Vertragskündigung sei beschlossen, worden weil der Schweizer Verband der Journalistinnen und Journalisten (SVJ) eine eigentliche Verschleppungstaktik verfolge und seit Ende April nicht einmal Terminvorschläge für die angebotenen Vertragsverhandlungen habe behandeln wollen oder können.

Eine ausserordentliche Mitgliederversammlung des Verlegerverbandes habe am 24. April beschlossen, den auslaufenden Gesamtarbeitsvertrag mit den Journalistenverbänden einstweilen nicht zu kündigen und eine Verhandlungsdelegation zur Neuverhandlung einzusetzen. Das Verhandlungsmandat sei dabei aus-drücklich auf das Ende des laufenden Jahres befristet worden. Am 28. April habe die Geschäftsstelle des Verbandes Schweizer Presse ihre Sozialpartner informiert. Die Dringlichkeit einer möglichst raschen Verhandlungsaufnahme aufgrund des befristeten Mandats sei somit auch dem SVJ bekannt gewesen.

Während sich die Gewerkschaft Comedia innert Wochenfrist zu Verhandlungen bereit erklärt habe, sei vom SVJ, dem die Mehrheit der in der Schweiz tätigen Journalistinnen und Journalisten angehörten, trotz mehrerer Mahnungen jegliche Reaktion ausgeblieben. Am 4. Juni habe der Verband Schweizer Presse für eine erste Runde mehrere Termine für die erste Juli-Hälfte vorgeschlagen. Eine Woche später habe der SVJ verlauten lassen, dass die erste Sitzungsrunde "wegen verschiedener Ferienabwesenheiten" nicht vor Ende August/Anfang September stattfinden könne. Daraufhin habe der Verband Schweizer Presse in einem Schreiben an den SVJ vom 18. Juni nochmals auf die Befristung des Verhandlungsmandats und damit auf die enorme zeitliche Dringlichkeit hingewiesen. Konkrete Terminvorschläge für die zeitgerechte Aufnahme der Vertragsverhandlungen seien seitens SVJ aber weiterhin ausgeblieben.


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