13.08.2017

NZZ am Sonntag

Vorläufig keine Kommentarspalte auf Website

Die Massnahme wird damit begründet, dass die NZZaS auf ihren digitalen Kanälen mit Hasskommentaren – auch gegen eigene Redaktorinnen – konfrontiert ist. Eine mögliche Option sei es, die Kommentarmöglichkeit nur den zahlenden Lesern zu öffnen, wie der stellvertretende Chefredaktor Chanchal Biswas schreibt.
NZZ am Sonntag: Vorläufig keine Kommentarspalte auf Website
Auf der Website der «NZZ am Sonntag» können vorläufig keine Kommentare abgegeben werden. (Bild: Tim Frei)

Die «Neue Zürcher Zeitung» hat seit diesem Februar bei den meisten Artikeln die Kommentarspalte abgestellt – dies weil die Online-Leserkommentare immer gehässiger wurden. Stattdessen setzt die NZZ seither auf Debatten (persoenlich.com berichtete). Aus dem selben Grund führt die «NZZ am Sonntag» vorläufig keine Kommentarspalte auf ihrer Website ein, wie der stellvertretende Chefredaktor Chanchal Biswas in der NZZaS-Medienkritik vom 13. August bekanntgibt. «Nicht weil wir den Austausch oder die Auseinandersetzung scheuen, sondern weil wir uns keine Aufräumtruppe leisten wollen», begründet Biswas die Massnahme.

Was heute über digitale Kanäle auf sie einprassle, sei wenig erfreulich, so der Digitalleiter der «NZZ am Sonntag» weiter. «Vor allem auf Facebook und Twitter lassen meist Männer ihrem Hass freien Lauf  – am liebsten wenn Redaktorinnen ihre Meinung schreiben», betont Biswas. Er illustriert dies anhand eines Beispiels einer Kollegin, die massiv beleidigt wurde. 

Kommentare – auch online – seien eine wunderbare Sache. Denn diese würden es der NZZaS beispielsweise erlauben, mit dem Publikum Debatten zu führen, oder die Leser könnten die Redaktion auf Fehler hinweisen. «Wir verzichten nur ungern darauf und überlegen uns, die Kommentarspalte auf NZZaS.ch nur für zahlende Kunden zu öffnen», sagt Biswas. Bessere Vorschläge könnten auf ihrem Twitter- und Facebook-Kanal eingereicht werden. (pd/tim)

 

 



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