30.06.2003

Presse Romande

Westschweizer Verleger gegen RSR-Infokanal

Gegen "Luxusprojekt".

Westschweizer Verlegerverband Presse Romande wehrt sich gegen die geplante Schaffung eines Radio-Infokanals des Westschweizer Radios RSR. Das Projekt entspreche keinem Service Public, monieren die Verleger. Der geplante Kanal verletze die Bundesverfassung, schreiben die Verleger in einem Brief an das Bundesamt für Kommunikation (Bakom). Das Grundgesetz sehe vor, dass die Bewilligungsbehörde die Situation der anderen Medien in Betracht zu ziehen habe.

Für die Presse sei die Situation zur Zeit sehr schwierig, erklärte Presse-Romande-Präsident Tibère Adler am Montag vor den Medien mit Verweis auf die aktuelle Wirtschaftslage. Dazu kämen die Erhöhung der Posttarife für die Zeitungszustellung und die Drohung des Bundesrates, die Direkthilfe zu streichen. Schliesslich sieht Presse Romande die Diversifizierung der Presseunternehmen von einer restriktiven Gesetzgebung behindert. Während sich Medienunternehmen im ganzen Land der wirtschaftlichen Realität anzupassen hätten, fahre die SRG SSR idée suisse mit ihrem kostspieligen Programm-Ausbau fort.

Die Bedeutung des Service Public dürfe nicht zum Vorwand für die Finanzierung "irgendwelcher Projekte" werden, kritisiert Presse Romande. Das heutige Programmangebot von Radio Suisse Romande (RSR) genüge vollauf. Ein Dorn im Auge sind den Verlegern zudem die hohen Schweizer Konzessionsgebühren für Radio und TV, die europaweit einen Spitzenplatz belegten. Während in der Schweiz rund 104 Franken pro Einwohner erhoben würden, zahle man im vergleichbaren Belgien nur 37.50 Franken.


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