15.11.2015

Terror in Paris

Künstler Jullien macht Eiffelturm zum Friedenssymbol

Hinter dem Symbol, das das Internet erobert steckt ein junger Grafiker aus Frankreich, der in London lebt.
Terror in Paris: Künstler Jullien macht Eiffelturm zum Friedenssymbol

Der Eiffelturm verschmilzt mit dem Peace-Zeichen: Die Zeichnung eines jungen Grafikers ist zum Symbol des Gedenkens an die mörderische Terrorserie in der französischen Hauptstadt geworden. "Das ist ein Bild für jeden", sagte Jean Jullien dem amerikanischen Online-Magazin "Slate".

Nachdem der 32-jährige Franzose sie am Freitagabend mit den Worten "Peace for Paris" (Frieden für Paris) über den Kurznachrichtendienst Twitter verschickte, verbreitete sich die Zeichnung erst im Internet - inzwischen ist sie überall, auf Plakaten, T-Shirts, in Gesichtern.

"Ich drücke mich visuell aus, also war meine erste Reaktion, ein Friedenssymbol für Paris zu zeichnen", sagte Jullien dem US-Magazin "Time" über den Internet- Kommunikationsdienst Skype.

Spontane Reaktion

Er erfuhr im Radio von den Bluttaten von Paris, griff zum Pinsel und brachte das Symbol mit Tinte zu Papier. Mehr als 149'000 Instagram-Nutzern gefällt das Bild bisher, es wurde mehr als 55'400 Mal auf Twitter weitergereicht.

Der Nachrichtenagentur AFP erklärte der Franzose, der heute in London lebt: "Das war spontan, ich wollte etwas machen, das nützlich sein kann für die Leute (...). Angesichts der Gewalt der Angriffe, hat das Symbol "Peace and Love" sich aufgedrängt."

Die Verbindung des Hippie-Zeichens mit dem Eiffelturm als Wahrzeichen von Paris sei dann ziemlich einfach gewesen. "Die zwei Symbole haben sich vermischt."

"Es geht nicht um Stolz"

"Ich kann nicht sagen, dass ich glücklich (darüber) bin, weil das solch eine Tragödie und solch ein furchtbares Ereignis ist", erklärte Jullien gegenüber "Time". "Ich kann nur sagen, dass es in all diesem Horror etwas Positives gibt, dass die Menschen mit einem Gefühl von Einheit und Frieden zusammenkommen."

Dass viele Menschen das "Peace for Paris"-Zeichen inzwischen nutzen, ohne auf ihn selbst zu verweisen, stört den Urheber nicht. "Darum geht es nicht wirklich", sagte er. "Ich habe das Bild nicht geschaffen, um dafür Anerkennung zu bekommen. (...) Es geht nicht um Besitzansprüche und Stolz." (sda)

Bild: Keystone


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