28.09.2015

ZHAW-Studie

Eltern sollen mit ihren Kindern gamen

Der Bericht nimmt das Medienverhalten von Primarschülern unter die Lupe.
ZHAW-Studie: Eltern sollen mit ihren Kindern gamen

Die Generation Touchscreen ist mehr Mythos als Realität: Spiel und Sport sind bei den Kindern nicht nur am beliebtesten, sie werden auch häufiger ausgeübt als Musik hören, fernsehen oder gamen, wie aus der am Montag veröffentlichten Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hervorgeht.

Die Forschenden untersuchten darin das Medienverhalten von über 1000 Kindern im Primarschulalter. Was den Medienkonsum betrifft, stehen Musik und TV hoch im Kurs. Fast die Hälfte der befragten Kinder hört täglich Musik. 42 Prozent schauen jeden Tag fern - im Durchschnitt 45 Minuten lang.

Aber auch Lesen ist sehr beliebt: 37 Prozent der Kinder lesen jeden Tag eine halbe Stunde lang. Dagegen gamt nur ein Viertel der Kinder jeden Tag - ebenfalls eine halbe Stunde lang. 

Mehr als die Hälfte besitzt bereits ein Handy 

Digitale Medien sind gemäss der so genannten MIKE-Studie erst später auf dem Vormarsch. Und doch bestimmt der Umgang mit ihnen immer mehr den Alltag von Kindern. Im Verlauf der Primarschule nehme die Bedeutung von Internet, Smartphones und Gamen immer mehr zu.

Medienkompetenz sei deshalb schon in jungen Jahren sehr wichtig. Die Studie zeigt denn auch, dass bereits bei den 6- bis 13-jährigen Kindern mehr als die die Hälfte ein Handy besitzt. Bei den 6- bis 7-Jährigen sind es 35 Prozent, bei den 12- bis 13-Jährigen bereits zwei Drittel.

Obwohl viele Kinder das Handy nicht regelmässig nutzten, sei es das beliebteste aller Medien, sagte Süss. "Auch bei Kindern, die kein eigenes besitzen." 

Eltern und Kinder sollten gemeinsam Medien konsumieren

Auf dem zweiten Platz liegt der Fernseher, gefolgt von Buch und Internet. Die Forschenden fragten dafür die Kinder, welches Medium sie behalten würden, wenn sie alle ausser einem abgeben müssten. 

Drei von vier befragten Eltern lesen mit ihren Kindern mindestens einmal pro Woche ein Buch oder schauen gemeinsam fern. Aber nur gerade 17 Prozent spielen mit dem Kind zusammen ein Game - obwohl gamen vor allem bei Knaben und mit zunehmendem Alter einen immer grösseren Stellenwert einnimmt. 

Die am Montag veröffentlichte MIKE-Studie ist der kleine Bruder der ebenfalls von der ZHAW durchgeführten JAMES-Studie, die auf den Medienumgang von Jugendlichen fokussiert. MIKE steht für Medien, Interaktion, Kinder und Eltern. Die ZHAW-Forschenden untersuchten in diesem Jahr erstmals das Nutzungsverhalten von jüngeren Kindern. (sda)


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