23.06.2015

Breaking News

Die fünf Push-Typen

News ganz rasch direkt aufs Handy: Seit sechs Jahren schicken die Schweizer Newsportale über ihre Apps wichtige Nachrichten auf hunderttausende Smartphones. Die Entwicklung zeigt: Die Zahl der Push-Meldungen steigt, die Geschwindigkeit wird wichtiger und der Kampf um Aufmerksamkeit härter. So kommt es, dass auf den Displays teils Texte auftauchen, die beim Leser Schmunzeln, Erstaunen oder Kopfschütteln auslösen. persoenlich.com hat in den letzten Wochen die Push-Nachrichten unter die Lupe genommen.

Die Leser werden von Push-Meldungen der Newsportale überflutet. Doch was erhalten sie da täglich aufs Handy geliefert? persoenlich.com hat die Push-Alerts von NZZ, "Tages-Anzeiger", "20 Minuten", "Blick", "Watson" sowie SRF abonniert und diese in den letzten Wochen genauer angeschaut. Fünf Typen von Push-Meldungen sind uns dabei aufgefallen.

1. Der Schnellere gewinnt: Kleine und grosse Fehler passieren...

...recht häufig. Von amüsanten Tippfehlern (Klapppe), über technische Fauxpas (<%=misc::zitat%>) bis hin zu Falschmeldungen von nationaler Wichtigkeit (Korrektur).

2. Klicks, Klicks, Klicks: Das Weglassen von Informationen...

...soll den Leser auf die Seite locken. Anstatt die Nachricht in die Push-Meldungen zu verpacken, wird mit Formulierungen wie "vieles wird neu" oder "hier findest du die Liste" der Klick provoziert.

3. Hauptsache Push: An newsarmen Tagen...
...werden Randthemen oder Nicht-News plötzlich wichtig. Mal ehrlich: Wer interessiert sich für Fischotter in der Schweiz? Und wie viel kosten 220 Wohnungen in Leimbach?

4. Auffallen um jeden Preis: Die Push-Flut zwingt ihre Absender...
...dazu, kreativ zu werden. In den Meldungen zeigt sich das mit Ausrufezeichen, eigenen Wortkreationen (Allleezzz!) oder mit GROSSBUCHSTABEN.

5. Identische Formulierung: Weil jede Sekunde zählt...
...pushen die Tamedia-Portale seit Kurzem teilweise im gleichen Wortlaut. Zurückzuführen ist dies wahrscheinlich auf den Start von Newsexpress, der alle Plattformen des Medienhauses mit digitalen News versorgt. Bleibt zu hoffen, dass es nicht allzuviele Leser gibt, die die Pushs von Tagi Online und 20min.ch gleichzeitig abonniert haben.


Umfrage bei den Newsportalen zu Ihrer Push-Strategie

Aus diese Beispielen ergeben sich Fragen: Wie ist der Umgang mit Pushs in den Schweizer Medienhäusern geregelt? Wer entscheidet? Und gibt es Überlegungen die Notifications aufgrund der generellen Push-Flut zurückzufahren? persoenlich.com hat bei den Verantwortlichen der verschiedenen Onlineplattformen nachgefragt. Die Resultate unserer Umfrage lesen Sie nächste Woche auf persoenlich.com.

Text und Screenshots: Michèle Widmer und Edith Hollenstein



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