15.03.2015

Coop

Kioskregale ohne "Spiegel“ und "Gala"

Zu hohe Preise: Die Detailhändlerin nimmt sechs deutsche Magazine aus dem Sortiment.
Coop: Kioskregale ohne "Spiegel“ und "Gala"

Coop bricht im Kampf um tiefe Preise ein Tabu, wie die "Schweiz am Sonntag“ und der "SonntagsBlick" berichten. In Printinseraten kündigt Coop an, sechs der hierzulande umsatzstärksten Magazine aus seinen Kiosk-Regalen zu werfen.

Betroffen sind der renommierte "Spiegel", die Klatschhefte "Freizeit Revue", "Gala" und "Neue Post", das Modemagazin "Vogue" und das Disney-Comic-Heft "Micky Maus". Coop, die zweitgrösste Kioskbetreiberin der Schweiz, stellt die Magazine als "Wechselkurs-Profiteure" an den Pranger, weshalb sie "bis auf Weiteres" nicht mehr in Coop-Geschäften erhältlich sein würden. Eine rationale Erklärung für den Schweiz-Zuschlag gibt es nicht, sagt Coop-Vizechef Philipp Wyss gegenüber dem "SonntagsBlick". Die Auslandpresse diskiminiere die Schweizer.

Erfolglose Preisverhandlungen

Offensichtlich blieben die Preisverhandlungen seit der Aufgabe des Mindestkurses erfolglos. Bei der grössten Kioskkette Valora habe es bisher keine Auslistungen gegeben, sagt Sprecherin Stefania Misteli in der "Schweiz am Sonntag“. Über angedachte Massnahmen könne man nichts sagen. Fakt ist, dass die deutschen Verlage seit Jahren die Schweizer Kunden schröpfen.

Beim Micky-Maus-Magazin des Ehapa-Verlags ist der Aufpreis am grössten. Kostet das Comicheft in Deutschland 2.99 Euro, so sind es in der Schweiz 6.00 Franken – ein Aufpreis von umgerechnet 89 Prozent. Beim "Spiegel" sind es 4.60 Euro gegenüber 7.40 Franken  – ein Plus von 53 Prozent.

Preisüberwacher Stefan Meierhans begrüsst die Aktion: "Die Verlage sehen, dass man in der Schweiz mehr holen kann, und nutzen ihre Marktmacht aus", sagt er gegenüber dem "Sonntagsblick". (wid)

Bilder: zVg.


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