18.02.2015

England

Journalist über fehlende HSBC-Berichterstattung empört

"Daily Telegraph"-Chefkommentators macht Kündigung öffentlich.

Scharfe Kritik des bisherigen Chefkommentators der britischen Tageszeitung "Daily Telegraph" an der mangelnden Berichterstattung über die fragwürdigen Finanzpraktiken bei der Grossbank HSBC hat am Mittwoch in Grossbritannien hohe Wellen geschlagen.

Der politische Chefkommentator Peter Oborne hatte am Vortag in einem längeren Internetbeitrag seine Kündigung öffentlich gemacht, die er bereits im Dezember wegen seiner Bedenken über den wachsenden Einfluss der Inserateabteilung auf journalistische Inhalte eingereicht habe.

Er habe sich zu diesem Schritt entschlossen, weil er das Verhalten seines Blatts zu den als "Swissleaks" bekannten Enthüllungen als skandalös empfinde, schrieb er auf der Website openDemocracy. Darin warf er dem "Daily Telegraph" vor, die Enthüllungen weitgehend unterschlagen zu haben.

Während sie in der vergangenen Woche international für Schlagzeilen sorgten, "brauchte man ein Mikroskop", um im Telegraph Berichte darüber zu finden, schrieb Oborne. Diese Berichterstattung komme einem "Betrug am Leser" gleich.

Ein internationales Recherche-Netzwerk hatte am 9. Februar Schwarzgeld-Konten und Geschäfte mit Waffenhändlern und Schmugglern bei der Schweizer HSBC-Tochter öffentlich gemacht.

Zu dem Recherchenetzwerk gehört auch die britische Zeitung "The Guardian". Sie berichtete am Mittwoch, dass HSBC noch vor Veröffentlichung der Rechercheergebnisse ihre Inserate beim Mutterhaus, Guardian News and Media, ausgesetzt habe. (sda)


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