24.09.2007

Hanspeter Lebrument

"Google hat Angst vor uns"

Verleger schlagen am Jahreskongress wieder schärfere Töne an.

Nachdem am Donnerstag von einer Annäherung zwischen Google und den Schweizer Verlagen die Rede war, schlug Verlegerpräsident Hanspeter Lebrument am Freitag wieder schärfere Töne an: Google komme jetzt langsam auf die Welt. Streitpunkt ist die Verwendung von Nachrichten von Schweizer Medien durch "news.google.ch". Google stellt sich auf den Standpunkt, dass die Verlage von der Verlinkung profitieren, weil sie ihnen auf Internet Kontakte bringe.

Der Verband Schweizer Presse sieht darin aber eine Verletzung des Urheberrechts. Er verlangt, dass die News nur noch mit Einwilligung der Verlage und gegen Entschädigung verwendet werden dürfen. Lebrument droht, vor Gericht zu gehen, wenn Google nicht einlenkt. Am Freitagmorgen hatte Andreas M. Schönenberger, Manager von Google Schweiz, vor den Verlegern gesprochen. Schönenberger sei gekommen, weil Google "Angst hat vor uns", meinte Lebrument. Man komme bei Google jetzt langsam auf die Welt, brauche aber noch ein wenig Nachhilfeunterricht.

Lebrument wurde allerdings aus dem Plenum widersprochen. Google habe keine Angst vor den Schweizer Medien. Schönenberger habe nur höflich Hand geboten für eine Lösung. Wenn nämlich die Schweizer Medien keinen Zugang hätten, würden sie Leser verlieren und verschwinden. Google biete ihnen diesen Zugang. Lebruments Replik: "Wenn es uns nicht mehr gibt, haben sie bei Google auch keine Inhalte mehr."



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