17.03.2014

MACH Basic

"SonntagsZeitung" und "Annabelle" können Leser gewinnen

Die WEMF hat am Dienstag ihre neuste "MACH Basic"-Studie publiziert. Sie zeigt, dass alle Tageszeitungen von "20 Minuten" bis "NZZ" an Reichweite verloren haben. Bei Sonntagstiteln und Magazinen sieht es - mit wenigen Ausnahmen wie zum Beispiel der "SonntagsZeitung", "Annabelle", "LandLiebe" oder "Geo" - ähnlich aus. Ausserdem bestätigt sich die These, dass sich das Leseverhalten eines Menschen je nach Lebensphase ändert.
MACH Basic: "SonntagsZeitung" und "Annabelle" können Leser gewinnen

Die MACH Basic 2014-1 ist die zweite Studie der WEMF, die nach einer neuen Methodik durchgeführt wurde. Das Studiendesign, das erstmals bei MACH Basic 2013-2 eingesetzt wurde (persoenlich.com berichtete), deckt die gesamte Breite der Bevölkerung besser ab. Die Stichprobe umfasst rund 1900 Interviews, die zwischen 1. und 6. Oktober 2013 durchgeführt wurden.

Damit lassen sich nun auch wieder Vergleiche ziehen: Es zeigt sich, dass alle Tageszeitungen - von "20 Minuten" über "Blick" und "Tages-Anzeiger" bis zur "NZZ" - Leser verloren haben, wenn auch teils nur sehr wenige. Ähnlich sieht es bei Zeitschriften wie "Migros-Magazin", "Beobachter" oder "Schweizer Familie" aus. "SonntagsZeitung" und "Annabelle" gehören zu den wenigen Ausnahmen, die ihre Reichweite leicht steigern.

Zeitungen verlieren an Reichweite
Bei den Gratiszeitungen verlor "20 Minuten" einige tausend Leser, ist mit fast 1,6 Millionen Lesern aber immer noch mit grossem Abstand die Tagespublikation mit der höchsten Reichweite. Der "Blick am Abend" erlitt einen grösseren Verlust und fiel von 779'000 auf 747'000 Leser. Beide haben einen sehr hohen Anteil an jungen Lesern zwischen 14 und 34 Jahren: "20 Minuten" 41 Prozent, der "Blick am Abend" sogar 46 Prozent. Ausserdem haben beide Blätter nach wie vor mehr Leser als Leserinnen.

Anders sieht die Verteilung der Altersgruppen bei den traditionellen Tageszeitungen aus: Hier finden sich die meisten Leser bei über 55-Jährigen. Doch die Leserzahlen sind rückläufig, sowohl beim "Tages-Anzeiger" (490'000 statt 504'000) wie auch bei "Blick" (684'000 statt 703'000) und "Neue Zürcher Zeitung" (279'000 statt 288'000).

Bei den Sonntagstiteln konnte sich die "Sonntagszeitung" von 651'000 auf 655'000 Leser verbessern, liegt aber immer noch weiter hinter dem "SonntagsBlick" der statt 827'000 noch 812'000 Leser hat. Auch die "NZZ am Sonntag" verzeichnet einen Rückgang und hat nun 464'000 Leser (statt 472'000). Zulegen konnte die "Annabelle", sie kommt auf 264'000 (statt 259'000) - vorwiegend - Leserinnen.



Spalte 1= Reichweite in Prozent; Spalte 2= Reichweite in Tausend
 


 

Special-Interest-Titel erreichen ihre Gruppen
Die sogenannten "Special-Interest-Titel" holen Menschen gezielt bei ihren jeweiligen Interessen ab. Je nach Themenschwerpunkt erreicht eine Publikation damit andere Altersgruppen.

Die Finanz- und Wirtschaftspresse gehört typischerweise zur Lektüre des erwerbstätigen Teils der Bevölkerung. Am häufigsten wird dieses Genre von den 50- bis 59-Jährigen gelesen. Personen, die das 70. Altersjahr bereits erreicht haben, gehören dagegen deutlich weniger oft der Leserschaft der Finanz- und Wirtschaftspresse an.

Dagegen ist die Leserschaft der Programmpresse unter den Jungen bis 20 Jahren sowie bei den über 60-Jährigen besonders stark vertreten.

Konsumthemen und Prominente sind Dauerbrenner
Die Konsumentenzeitschriften der Schweizer Grossverteiler erfreuen sich generell einer grossen Beliebtheit. Diese wächst mit zunehmendem Alter. Während 66 Prozent der 30- bis 39-Jährigen angeben, diese Publikationen zu lesen, sind es bei den über 70-Jährigen sogar 89 Prozent. Insgesamt verlieren das "Migros-Magazin" und die "Coop-Zeitung" aber Leser.

Mode, Kosmetik, soziale Beziehungen und Prominente scheinen Menschen in allen Lebensphasen zu interessieren. So ist die Anzahl Leserinnen von Frauen- und Peoplemagazinen über alle Alterskategorien relativ gleichmässig verteilt. 

Datengrundlage: MACH Basic 2014-1
Die Daten wurden im Rahmen der Studie MACH Basic 2014-1 der WEMF AG für Werbemedienforschung erhoben. Die Nationale Leserschaftsstudie der Pressemedien versorgt den Markt als sogenannte "Währungsstudie" mit den offiziellen Titelreichweiten für rund 350 Schweizer und Liechtensteiner Zeitungen, Zeitschriften und Titelkombinationen. (pd/lmy)

 


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