20.10.2013

Tages-Anzeiger

Engagement von HSG-Professorin Miriam Meckel irritiert NZZ

HSG-Institut berät die Alte Tante in Sachen digitale Zukunft.

Dass Miriam Meckel vergangene Woche ihren Professorinnen-Sessel an der HSG mit "Tages-Anzeiger"-Chefredaktor Res Strehle tauschte, war kein Geheimnis – aber in der Branche trotzdem offenbar nicht allen bekannt. Als NZZ-Redaktoren die umtriebige Medienwissenschaftlerin am Montag in ganzseitigen "Tages-Anzeiger"-Inseraten entdeckten, die für das Projekt "Sesseltausch" warben, löste dies an der Falkenstrasse Irritationen aus, wie die Zeitung "Schweiz am Sonntag" schreibt. Der Grund: Meckel und ihr HSG-Institut beraten die NZZ in Sachen digitale Zukunft.

Am 3. Oktober hatte Meckel an der Kick-off-Veranstaltung für die in den nächsten Monaten geplanten so genannten "Innovationsateliers" auf der NZZ-Redaktion versichert, sie würde "exklusiv für die NZZ arbeiten". Meckels Engagement beim "Tages-Anzeiger" löste bei der NZZ die Befürchtung aus, die von HSG-Studenten in unzähligen Interviews mit NZZ-Personal gesammelten Erkenntnisse würde Meckel jetzt bei der direkten Konkurrenz an der Werdstrasse einbringen. Meckel winkt auf Anfrage jedoch ab: "Bei der Kooperation mit der NZZ handelt es sich um wissenschaftlich basierte Workshops, die wir gemeinsam durchführen. Dabei sind keine Betriebsgeheimnisse tangiert", sagt sie sowohl gegenüber der SaS, als auch im Interview mit persoenlich.com.

Darüber hinaus weist sie darauf hin, dass der Job-Tausch mit Strehle öffentlich bekannt war und auch von der NZZ vermeldet wurde. Das Sesseltausch-Experiment bei Tamedia, bei dem Meckel auch die schwierige Situation eines IT-Totalausfalls bewältigen musste, bewertet sie positiv: "Vom Einblick in die redaktionellen Abläufe können sowohl meine Lehre als auch meine Forschung profitieren." (SaS)

 



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