11.10.2012

E-Government

Behörden mangelt's an Personal

Die Umsetzung des Online-Angebots harzt.

Fehlendes Personal und Geld erschweren nach Ansicht von E-Government-Verantwortlichen die Umsetzung des elektronischen Behördenverkehrs in der Schweiz am meisten. Dies ergab eine Umfrage des Forschungsinstituts gfs.bern im Auftrag des Bundes. Auf Kantonsebene gaben 91 Prozent der Verantwortlichen für E-Government an, die fehlenden Personalressourcen erschwerten die Umsetzung am meisten, wie das Informatiksteuerungsorgan des Bundes (ISB) am Donnerstag mitteilte. 61 Prozent nannten Budgetrestriktionen. Mehrfachnennungen waren zulässig. Bei der Studie, die das ISB und die Staatsschreiberkonferenz zum dritten Mal in Auftrag gaben, machten 23 Kantone mit. Baselland, Freiburg und Jura fehlten.

Auch beim Bund harzt es nach Ansicht der Befragten wegen fehlenden Personals. 23 von 37 Bundesämtern (62 Prozent) gaben die Personalsituation als Erschwernisgrund an. Unter den über 1000 Gemeinden nannten 55 Prozent die Personalsituation. Noch leicht schwerer wiegt dort der Zeitaufwand (56 Prozent).

Stellenprozente gestrichen

Die durchschnittliche Personallage hat sich in den letzten zwei Jahren laut der Studie auf allen Stufen deutlich verschlechtert. In den Bundesämter gingen die Stellenprozent für E-Government-Belange von 220 auf 140 Prozent zurück. Die Kantone bauten von 120 auf 105 Prozent ab; die Gemeinden von 45 auf 25 Prozent. Als Vorreiter bei der E-Government-Strategie sieht die Studie die Kantonsverwaltungen. Die Kantone reagierten mit dem Ausbau des Online-Angebots besonders stark auf das steigende Bedürfnisse von Unternehmen und der Bevölkerung nach Internet-Dienstleistungen.

Für den zukünftigen Ausbau fassen die Kantone vor allem zusätzliche Dienstleistungen der Einwohnerkontrolle oder elektronische Zahlungen sowie Online-Schalter ins Auge. Zwiespältig fällt das Resultate der Studie für den Bund aus: So gaben etwa 38 Prozent der E-Government-Verantwortlichen an, dass eine fehlende oder falsche Strategie die Umsetzung von E-Government erschwere. 41 Prozent sind der Meinung, die Verantwortlichkeiten seien unklar geregelt. Gemeinden und Kantone schnitten bei beiden Fragen besser ab. (sda)


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