Zuger Politiker fühlen sich vom Zürcher PR-Unternehmer Klaus J. Stöhlker wegen seiner Äusserungen über das Zuger Attentat vor den Kopf gestossen. Am 3. Oktober schrieb er in seinem Blog, beim Zuger Attentat vor zehn Jahren habe ein guter Freund seine Frau mitten in einer Kampfscheidung verloren. "Dies erleichterte viel".
Jetzt ist Stöhlker Persona non grata am Zugersee, wie die "NZZ am Sonntag" schreibt. SVP-Regierungsrat Heinz Tännler hat sein Referat an einem Anlass Stöhlkers in Risch ZG abgesagt. Gastgeber Sepp Schriber annulierte daraufhin die geplanten "Feierabendgespräche" über Schönheit und Luxus, eine vierteilige Veranstaltungsreihe. "Pietät gegenüber allen betroffenen Personen" lautete die Begründung.
Stöhlker versteht diese Reaktion nicht. Auf Anfrage der "NZZ am Sonntag sagt er: "Ich habe die kleinbürgerliche Reaktion der Zuger Gesellschaft unterschätzt. Der Vorgang bietet Stoff für eine Gottfried Kellersche oder eine Friedrich Dürrenmattsche Erzählung." (cb)