10.10.2011

Swiss Observatory

Mehrheit der Kommunikationsprofis sind Frauen

Ergebnisse des Swiss CC/PR-Practice Monitoring 2011 bekannt.

Die Ergebnisse des zweiten Swiss Corporate Communication and Public Relations Practice Monitor zeigen, dass die digitale Kommunikation weiterhin an Bedeutung gewinnt. Die Implementierung von Social Media Governance Richtlinien steht aber noch in den Anfängen - im europäischen Vergleich sind die Nachbarländer der Schweiz voraus.

Mehr als die Hälfte der Antwortenden sieht die digitale Kommunikation mit ihren sozialen Netzwerken als einen Trend mit zunehmendem Einfluss auf die Kommunikationsbranche. Dieser Trend wurde bereits im Practice Monitor 2010 festgestellt, zeigt sich nun aber noch deutlicher. Über 30 Prozent der Antwortenden sehen die "schnellere Eskalation von Issues" als weiteren Trend, was sich vermutlich auf die zunehmende digitale Kommunikation zurückführen lässt.

Angesichts dieses Social Media Megatrends sind Unternehmen bemüht, ihre Informationen gezielt und kontrolliert zu verbreiten. "Eigene Unternehmensmedien" wie Geschäftsberichte, Website, Mitarbeiter- und Kundenmagazine gelten als wichtigster Kommunikationskanal, gefolgt von "News Media" sowie "Interpersonal communication".

Issues Communication am wichtigsten

Die wichtigsten Kommunikationsdisziplinen sind gemäss den Befragten "Issues communication“ sowie "Institutional communication“. Diese beiden Disziplinen wurden bereits im Practice Monitor 2010 als wichtig erachtet und werden laut den Teilnehmenden in den nächsten drei Jahren sogar noch eine bedeutendere Rolle einnehmen als heute. Weniger Wichtigkeit wird gemäss den Befragten der Kommunikationsdisziplin "Financial communication and investor relations" zugeschrieben.

Frauen bleiben in der Mehrheit

Die Mehrheit der Kommunikationsprofis in der Schweiz sind Frauen (60 Prozent), womit die Schweiz im europäischen Vergleich leicht über dem Durchschnitt liegt. Die Frauenquote fällt in Unternehmen höher aus als in Agenturen. Je jünger die Kommunikationsprofis sind, desto höher ist der Frauenanteil - unter 30 Jahren sind es gar 78 Prozent Frauen. Zukünftig werden Frauen in der Kommunikationsbranche offensichtlich nicht nur immer zahlreicher vertreten sein, sondern wohl auch eine immer wichtigere Stellung einnehmen.

CCOs haben grossen Einfluss

Fast die Hälfte der antwortenden CCOs in Unternehmen sind entweder Mitglied der Geschäftsleitung oder der erweiterten Geschäftsleitung. Die Mehrheit der CCOs, die nicht GL-Mitglied sind, rapportieren direkt dem CEO. Zudem ist ein grosser Teil der Kommunikationsprofis auf Agentur- und Unternehmensseite der Meinung, dass das interne und externe Image einer Unternehmung mehr durch dessen Taten, als durch Kommunikationsmassnahmen beeinflusst wird. Dies rechtfertigt denn auch die immer stärkere Mitsprache der Kommunikationsprofis bei strategischen Unternehmensentscheiden.

Aus der Umfrage resultiert zudem, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen Corporate Communications/PR und Marketing vorhanden ist und auf verschiedene Arten geschehen kann. Das heute am meisten verbreitete Modell sieht Marketing und Kommunikation als zwei unabhängige aber koordinierte Funktionen nebeneinander. Rund die Hälfte der Agenturaufträge kommen nicht aus den Kommunikations-/PR-Abteilungen, sondern werden fast ausschliesslich (89 Prozent) direkt vom CEO erteilt.

Die Studie wurde von sämtlichen Branchenorganisationen der Schweiz 2010 ins Leben gerufen und in einer Zusammenarbeit des SPRI, BPRA, .HarbourClub., pr suisse und der Università della Svizzera italiana (USI) und den Sponsoren Yjoo, Linkgroup, Dynelytics und Adwired durchgeführt. Teilgenommen haben rund 500 Kommunikationsprofis. Zwei Drittel der Teilnehmenden sind in Unternehmen und ein Drittel in PR- und Kommunikationsagenturen tätig. Eine Vielzahl der Antwortenden sind CCOs in Unternehmen, CEOs von Agenturen und Mitarbeiter mit Budgetverantwortung. (pd/sl)


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