Auch Angestellte in Zürich protestieren gegen China-Projekt

Google - In einem neuen offenen Brief stellen sich Google-Mitarbeiter gegen das «Projekt Dragonfly» des Konzerns. Unter den 700 Mutigen sind laut dem «SonntagsBlick» mindestens sechs Mitarbeiter von Google in Zürich.

Rund 700 Google-Angestellte haben laut dem «SonntagsBlick» einen neuen offenen Brief unterschrieben, mit dem sie gegen das «Projekt Dragonfly» des Konzerns protestieren. Unter den «700 Mutigen» seien mindestens sechs Mitarbeiter in Zürich. Der «SonntagsBlick» habe sie lokalisieren können. Öffentlich reden wollten sie aber nicht.

Dragonfly sei ein Google-internes Programm für eine auf chinesische Bedürfnisse angepasste Suchmaschine. Initiiert worden sei der Brief von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Man sei gegen Technologien, die Mächtige unterstützten und die Schwachen unterdrückten, hiess es in dem Brief.

Gegenüber dem SoBli teite Google mit, dass Dragonfly ein erforschendes Projekt sei. Zudem sei noch nicht entschieden worden, ob es Google lanciere. «Die Privatsphäre ist für Google nicht verhandelbar», führte ein Konzernsprecher gegenüber dem «SonntagsBlick» weiter aus.

Genau in diesem Punkt bestehen laut «SonntagsBlick» aber Zweifel. Wer am boomenden chinesischen Internetmarkt teilhaben will, muss sich strengen Regeln unterwerfen. Google-Angestellte, die an Dragonfly mitgearbeitet haben, äusserten sich gegenüber US-Medien besorgt. So sollen Suchbegriffe für die Behörden zugänglich sein. Wer nach einem heiklen Thema googelt, riskiere ­einen Besuch der Polizei. (eh)