Handy-Gigant will in der Schweiz forschen

Huawei - Der chinesische IT-Konzern plant Forschungszentren in Zürich und Lausanne, wie bei Doris Leuthards Besuch in China bekannt wurde. Kooperationsverträge mit der ETH seien bereits entworfen. Insider sprechen von einem «massiven Stellenaufbau» im Forschungsbereich.

Nach Google entdeckt ein weiterer globaler IT-Konzern die Schweiz als Forschungsstandort, wie die «Schweiz am Wochenende» berichtet. Diesmal ist es kein amerikanisches, sondern ein chinesisches Grossunternehmen: Huawei. Die Firma will zum grössten Smartphone-Produzent der Welt aufsteigen – gerade schob sie sich vorbei an Apple auf Platz zwei. Nebst Handys prooduziert Huawei auch Server und Software für Unternehmen.

Zurzeit beschäftigt Huawei in der Schweiz am Standort Dübendorf rund 350 Mitarbeiter – bald könnten es deutlich mehr sein. «Wir planen in Zürich und in Lausanne Forschungs- und Entwicklungszentren», sagte Huawei-CEO Eric Hu anlässlich des Arbeitsbesuch von Bundesrätin Doris Leuthard in China, an dem auch die «Schweiz am Wochenende» teilnahm. Ausschlaggebend ist die Nähe zu den beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH), um deren Absolventen Huawei buhlen wird.

Mit der ETH will das chinesische Unternehmen offiziell kooperieren, die Vertragsentwürfe seien unterschriftsbereit, heisst es bei Huawei. Wie viele Forschungsjobs der Konzern, der 180'000 Mitarbeiter beschäftigt, schaffen will, ist noch vertraulich. Insider sprechen von einem «massiven Stellenaufbau».

Huawei ist nicht unumstritten. Der Chefkorrespondent der «Financial Times» in Hongkong, Jamil Anderlini, sagt, das Unternehmen sei zwar offiziell privat, faktisch aber von der chinesischen Regierung kontrolliert und werde zu Spionagezwecken eingesetzt. (pd/maw)