Video von Zürcher SVP wegen Hassrede gesperrt

YouTube - Im Clip werden Eritreer als Bedrohung für die Schweiz dargestellt. Die Kantonalpartei spricht von «Zensur».

Youtube hat ein Video der Zürcher SVP gesperrt, weil es den Richtlinien gegen Hassrede widerspreche. Die SVP spricht von «Zensur» und will sich dagegen wehren. Das Video kommt schnell zum Punkt: dramatische Musik, Zeitungsausschnitte über Straftaten, die eritreischen Staatsangehörigen zugeschrieben werden, dann die Aussage: «Sie sind keine echten Flüchtlinge».

Letzte Woche wurde der neue Clip der Zürcher SVP auf der Videoplattform Youtube aufgeschaltet. Wie der «Tages-Anzeiger» in seiner Ausgabe von Donnerstag schreibt, wurde das Video nun aber gesperrt. Wer das Video sucht, erhält die Nachricht, dass das Video gegen die Youtube-Richtlinien betreffend Hassrede verstosse.

Beschwerdeformular ausgefüllt

Patrick Walder, Präsident der Zürcher SVP, ist aufgebracht: «Das ist willkürliche Zensur.» Gemäss «Tages-Anzeiger» hat die Kantonalpartei nun ein Beschwerdeformular von Youtube ausgefüllt. Gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA fügt Walder hinzu, dass er nicht damit rechne, dass das Video noch vor den Wahlen wieder aufgeschaltet werde. Theoretisch, so Walder, könne die Partei das Video erneut hochladen. Das Risiko sei aber gross, dass bei einer erneuten Sperrung der ganze Youtube-Auftritt der Partei für drei Tage gesperrt werde.

Auf Facebook und Twitter ist das Video allerdings noch abrufbar. Wie unterschiedlich das Video von den Zuschauern aufgenommen wird, zeigen die Kommentare. Walder besteht darauf, dass der Clip faktenbasiert sei. Ein ähnliches Video würde die Zürcher SVP wieder veröffentlichen, sagte er. Es ist nicht das erste Mal, dass politische Inhalte auf den sozialen Medien blockiert werden. So wurde das Facebook-Profil des Aargauer SVP-Politikers Andreas Glarner mehrmals gesperrt, ebenso einmal der Youtube-Kanal von SVP-Nationalrat Thomas Matter. (sda/wid)