Wer provoziert, erhält Follower im Netz

Wolverhampton - Mathematiker: "Gefühlsgemeinschaft aus dem Nirgendwo entsteht."

Um viele Postings oder Follower zu erhalten, muss man andere provozieren. Denn Diskussionen im Internet sind dann lange, wenn sie negative Emotionen wecken. Das haben Forscher der Universität Wolverhampton mit slowenischen Kollegen empirisch bewiesen. Sie analysierten dazu das Online-Diskussionsforum der BBC und sowie die Seite digg.com. "Wer viel diskutieren will, sollte nie mit 'Ich liebe das!' beginnen", resümiert Studienautor Mike Thelwall.

Unglück macht reaktionsfreudig

Die Forscher verwendeten spezielle Algorithmen, die Schlüsselwörter, Emoticons oder auch subtile sprachliche Signale wie etwa bewusst falsche Buchstabierungen ausfindig machten. Auf dieser Basis wurde automatisch ein Zufriedenheitswert für jedes Posting ermittelt. Je mehr Kommentare ein Thema erhielt, desto niedriger war in der Regel der gesamte Zufriedenheitswert. Besonders deutlich zeigte sich jedoch auch, dass lange Online-Diskussionen immer mit Negativ-Kommentaren begannen. (pte)