27.11.2024

Edit-a-thon

Wikipedia-Event macht Tech-Frauen sichtbar

Rund 80 Freiwillige haben in Zürich über 60 Wikipedia-Artikel über Frauen aus der Tech-Branche erstellt oder erweitert. Die Veranstaltung zielt darauf ab, die Repräsentation von Frauen in der Online-Enzyklopädie zu erhöhen.
Edit-a-thon: Wikipedia-Event macht Tech-Frauen sichtbar
Um die Online-Enzyklopädie Wikipedia diverser zu gestalten, haben am Dienstagabend knapp 80 Teilnehmende im Ringier Pressehaus (im Bild) und an der ETH Zürich in konzentrierter Atmosphäre über 60 Artikel erstellt oder bestehende erweitert. (Bilder: Jasmin Frei)

Am Dienstag trafen sich Freiwillige im Ringier Pressehaus und an der ETH Zürich zum zwölften Edit-a-thon. Der Fokus der Veranstaltung lag diesmal auf «Women in Tech» im Rahmen der Patronage von «Hello 50:50 World».

Die Veranstaltung wurde 2018 in der Schweiz initiiert, um die Präsenz von Frauen auf Wikipedia zu stärken. Derzeit sind nur 18 Prozent der biografischen Artikel in der deutschsprachigen Version der Online-Enzyklopädie Frauen gewidmet.

«Frauen werden in der männerdominierten Tech-Branche immer präsenter, daher ist es wichtig, ihnen die Anerkennung zu geben, die sie verdienen», wird Patrizia Laeri, Co-Founderin des Edit-a-thon, in einer Mitteilung zitiert. «Wir machen sie und ihre Verdienste sichtbar. Dadurch schreiben wir nicht nur die Online-Datenbasis vielfältiger, sondern inspirieren auch Frauen der kommenden Generationen, selbstbewusst ihren Weg in der Welt der Technologie zu gehen.»

In der Schweizer ICT-Branche spiegelt sich die Unterrepräsentation wider: Laut Bundesamt für Statistik betrug der Frauenanteil 2023 21,1 Prozent. Seit 2008 stieg dieser Wert von 17,2 Prozent leicht an, hauptsächlich durch Quereinsteigerinnen. Die Zahl der Studentinnen in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) blieb in den letzten 15 Jahren konstant.

Lisa Stähli, Co-Lead «Hello 50:50 World», betont die Bedeutung von Diversität in der Technologie: «Diese Unterrepräsentation ist alarmierend, denn Technologie betrifft uns alle. Nur durch diverse Teams, die Applikationen, Algorithmen und technische Lösungen entwickeln, können wir vermeiden, bestehende Probleme zu verschärfen oder neue Ungerechtigkeiten – beispielsweise bei facial und voice recognition – zu schaffen.»

Zu den Organisatoren gehören nebst Patrizia Laeri auch Katia Murmann und Muriel Staub sowie Wikimedia CH, Ringier mit der Initiative EqualVoice, die ETH Zürich und die TX Group. Der nächste Edit-a-thon ist für den 6. Mai 2025 geplant. Im Vorfeld der UEFA Women's Euro 2025 in der Schweiz wird sich die dreizehnte Ausgabe Frauen im Sport widmen. (pd/cbe)


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