31.12.2024

Elno Musk

Auf AfD-Lob in der Welt am Sonntag folgt Spiegel-Bashing

Der Tech-Milliardär und Trump-Vertraute hat das deutsche Nachrichtenmagazin als «korrupt» bezeichnet.

Auslöser für das Spiegel-Bashing von Elon Musk war ein Posting auf seiner Plattform X über Fördergelder der Bill-&-Melinda-Gates-Stiftung an das Hamburger Nachrichtenmagazin. Ein User hatte darauf hingewiesen, dass der Spiegel in den vergangenen Jahren Zuwendungen von mehr als 5,4 Millionen US-Dollar von der Stiftung des Microsoft-Gründers erhalten habe. Musk kommentierte dies mit den Worten: «Interessant, dass Gates Geld an den Spiegel schickt, der dann Hetzbeiträge über mich schreibt. Der Spiegel ist korrupt!»

«Elon Musk in die Schranken weisen»

Die Äusserungen Musks folgen auf kritische Berichterstattung des Spiegel zu seinem Gastbeitrag in der Welt am Sonntag. Dort hatte sich der Tech-Milliardär und Trump-Vertraute für die AfD ausgesprochen und die Partei als «letzten Funken Hoffnung» für Deutschland bezeichnet. Der Spiegel hatte daraufhin einen Kommentar unter dem Titel «Wer Deutschland regieren will, muss Elon Musk in die Schranken weisen» veröffentlicht und dem Unternehmer vorgeworfen, weder Deutschland noch die AfD zu kennen.

Die Bill-&-Melinda-Gates-Stiftung förderte neben dem «Spiegel» auch andere europäische Medienhäuser. Gemäss einem Faktencheck der Nachrichtenagentur dpa ist die redaktionelle Unabhängigkeit ein Grundprinzip dieser Förderung. Der Spiegel bestätigte in einer Stellungnahme: «Die redaktionellen Inhalte im Projekt ‹Globale Gesellschaft› entstehen ohne jeden Einfluss der Stiftung, so ist es auch vertraglich festgehalten.» Die Förderung soll nun allerdings enden.

Verbalattacke auf den Bundeskanzler

Musk äussert sich seit einiger Zeit vermehrt zu deutschen Themen. Nach seinem Gastbeitrag in der Welt am Sonntag warf die Bundesregierung ihm vor, Einfluss auf den deutschen Wahlkampf nehmen zu wollen. Der Tech-Milliardär und Tesla-Gründer reagierte mit einer Verbalattacke auf den Bundeskanzler, den er als «Oaf Schitz» bezeichnete und ihm eine Niederlage voraussagte.

Musk gilt als enger Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Gemeinsam mit dem Unternehmer Vivek Ramaswamy soll er künftig in einem neu geschaffenen Gremium Vorschläge zur Kürzung der Regierungsausgaben und Entschlackung der Bürokratie erarbeiten. Wie Trump kritisiert auch Musk regelmässig traditionelle Medien und wirft ihnen vor, die Meinungsfreiheit einzuschränken. (pd/nil)


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