Ein wichtiges Kapitel der Arbeiterbewegung

GDZ - In einem neuen Buch wird die Geschichte der Genossenschaftsdruckerei Zürich von 1898 bis 2022 nachgezeichnet.

Die Genossenschaftsdruckerei Zürich (GDZ) entstand vor über 120 Jahren, als sich die aufstrebende Arbeiterbewegung daran machte, eigene Zeitungen und eigene Druckereien zu gründen. Die Anfänge waren schwierig, doch dann entwickelte sich die GDZ zu einer erfolgreichen Druckerei mit einem guten Namen und ebensolchen Arbeitsbedingungen. Technisch auf der Höhe der Zeit, gehörte sie zum Beispiel beim Rollenoffsetdruck und beim Filmsatz zu den Pionieren.

Eine Zäsur stellte in den 1970er-Jahren die Einstellung der sozialdemokratischen Tageszeitung Volksrecht – zwischenzeitlich hiess sie auch Zürcher AZ – dar, die sich nicht mehr finanzieren liess. Die Strukturkrise der 1990er-Jahre, die wirtschaftlichen Krisen im neuen Jahrtausend, das Internet, die Digitalisierung und die massive Verlagerung von Druckaufträgen ins Ausland führten schliesslich zum Entscheid, die Produktion 2019 einzustellen und die Firma zu liquidieren. Mit dieser Entwicklung war die GDZ bei Weitem nicht allein.

Das Buch «GDZ – Am Anfang war die Zeitung» aus dem Verlag Scheidegger & Spiess sei daher nicht nur eine Firmengeschichte und ein Kapitel der Geschichte der schweizerischen Arbeiterbewegung, es erzählt auch einen Teil der Geschichte einer ganzen Branche, heisst es in einer Mitteilung. Autor des Buches ist Adrian Knoepfli, der seinen Werdegang als Journalist in den Räumen der GDZ begonnen und heute als Wirtschaftshistoriker arbeitet.

Die Vernissage findet am Donnerstag, 21. Juli, um 19 Uhr in der Buchhandlung Never Stop Reading in Zürich statt. (pd/cbe)