Das für die EURO 08 geplante Kulturprojekt des Bundes kommt wegen fehlenden Sponsorengelder nicht zu Stande. Statt einer Wanderausstellung planen die Verantwortlichen nun ein virtuelles Museum im Internet. Das ursprünglich geplante Konzept wird nicht realisiert, wie Thomas Moser, Stabschef im Bundesamt für Kultur (BAK) und Mitglied der Projektleitung, am Donnerstag sagte. Es seien nicht genügend Sponsoren gefunden worden.
Das Kulturprojekt "1924 - Wir holen uns den Titel zurück" sah vor, mit einer Wanderausstellung in verschiedenen Schweizer Städten Fussball-Erinnerungen zu sammeln. Von den Kosten in der Höhe von rund 1,5 Millionen Franken hätten 550 000 Franken Sponsoren übernehmen müssen, für den Rest wären die öffentliche Hand und die Schweizer Lotterien aufgekommen.
Das BAK und das Sportmuseum Schweiz wollten an der Grundidee des Projekts festhalten, sagte Moser. Statt der Wanderaustellung planten sie nun ein virtuelles Museum. Dieses interaktive Portal solle der Bevölkerung die Möglichkeit verleihen, ihre Fussball-Erinnerungsstücke im Internet auszustellen. Zusätzlich möchten die Verantwortlichen an vier Orten in der Schweiz eine zeitlich begrenzte Ausstellung durchführen, wo die Fussballbegeisterten ihre Objekte zeigen könnten. Die Erinnerungsstücke würden anschliessend ebenfalls im Internet veröffentlicht.
Dieses redimensionierte Projekt koste rund 200'000 Franken, sagte Moser. Für einen Teil davon müsse ein Sponsor aufkommen. Ein potentieller Geldgeber habe bereits Interesse an einem Engagement signalisiert, sagte Moser. Lasse sich das Geld bis Weihnachten nicht auftreiben, werde der Bund definitiv kein Kulturprojekt an der EURO 08 durchführen.
