Der Musikriese EMI nimmt weit reichende Restrukturierungen innerhalb des Konzerns vor. So muss der bisherige Chef von Capitol Records, Andrew Slater, seinen Hut nehmen, da das Sublabel mit Virgin Records zusammengelegt wird, um die Kosten im Bereich des Plattengeschäfts zu reduzieren. Während generell alle grossen Musikfirmen von rückläufigen CD-Verkäufen betroffen sind, hat es offenbar EMI besonders hart getroffen. Wie das Wall Street Journal berichtet, ist vor allem die vergangene Weihnachtssaison für den Konzern eher enttäuschend ausgefallen. Derzeit ist auch von Stellenkürzungen die Rede, genaue Angaben dazu wurden bislang aber nicht gemacht.
Künftig sollen sich Capitol und Virgin einen grossen Anteil des Personals teilen. Die Zusammenlegung werde sich allerdings nicht auf die Ausgaben für Talentsuche und Förderung junger Künstler auswirken, heisst es seitens EMI. Ein Kernproblem des Unternehmens sind derzeit auch die mageren Einnahmen über digitale Musikverkäufe. Diese liegen weit hinter den Zahlen des CD-Geschäfts - besonders auf dem US-Markt. Seit 2001 hat Capitol Records nur einen Zuwachs von 2.8 auf vier Prozent US-Marktanteil verzeichnet, wobei alle wirklich grossen Künstlererfolge Importe der Schwesternlabels aus England waren.