Die Enttäuschung über die ausbleibenden Auszeichnungen schmälert jedoch nicht die internationale Anerkennung, die Fehlbaum mit «September 5» erreicht hat. Der Basler Filmemacher hat mit seiner dritten Regiearbeit seine Präsenz in der internationalen Filmszene weiter gefestigt.
«September 5» erzählt die Geiselnahme israelischer Sportler durch ein palästinensisches Terrorkommando aus der Perspektive eines US-amerikanischen Fernsehteams. Die Journalisten, ursprünglich für die Berichterstattung über die Olympischen Spiele angereist, werden unvermittelt zu Augenzeugen der dramatischen Ereignisse. Der Film thematisiert nicht nur das historische Geschehen, sondern auch die Rolle der Medien in Krisensituationen. «Der 5. September war ein Wendepunkt in der Mediengeschichte – sogar unabhängig vom Angriff», erklärte Fehlbaum in einem früheren Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA in Hinblick auf die Bedeutung dieses Tages.
Fehlbaum wurde 1982 in Basel geboren und studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Sein Debütfilm «Hell» (2011) wurde international beachtet, ebenso sein Science-Fiction-Thriller «Tides» (2021). Mit «September 5» hat sich der 42-Jährige erstmals einem historischen Stoff gewidmet. Der Film wurde als deutsch-amerikanische Koproduktion realisiert und unter anderem von Hollywood-Regisseur Sean Penn mitproduziert.
Einen Erfolg in der Kategorie «Bestes adaptiertes Drehbuch» konnte der Vatikan-Thriller «Conclave» des deutsch-schweizerischen Regisseurs Edward Berger verbuchen. Drehbuchautor Peter Straughan nahm den Oscar in Los Angeles entgegen. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Robert Harris und behandelt die Wahl eines neuen Papstes sowie die damit verbundenen Machtkämpfe. Berger, der 2023 mit «Im Westen nichts Neues» vier Academy Awards gewann, inszenierte die Verfilmung als internationale Produktion.