22.03.2007

DJV

Von ZDF Werbeverbot für Kerner gefordert

Glaubwürdigkeit leide.

Der Deutsche Journalistenverband (DJV) übt scharfe Kritik an der Werbetätigkeit von Journalisten. Anlass dafür ist die aktuelle Kampagne des ZDF-Moderators Johannes B. Kerner für die Fluggesellschaft Air Berlin. Speziell bei prominenten Fernsehjournalisten sei es problematisch, wenn diese für Unternehmen Werbung machten. Es vertrage sich nicht mit der Glaubwürdigkeit von Journalisten, meint Michael Konken, Bundesvorsitzender des DJV. Diese müssten sich entscheiden, ob sie kritisch und unabhängig berichten oder die Rolle eines Werbestars einnehmen wollen. Beide Seiten sind aus Sicht des Journalistenverbandes unvereinbar.

"Es ist auch im deutschen Pressekodex festgeschrieben, dass Journalisten nicht werben sollten. Das gilt generell für alle in der Branche, nicht nur für TV-Journalisten", ergänzt Hendrik Zörner, Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim DJV, im Gespräch mit pressetext. Der Journalistenverband fordert nun vom ZDF, Kerner die Werbetätigkeiten zu verbieten. Gerade öffentlich-rechtliche, Gebühren-finanzierte Sender müssten die Trennung von Journalismus und Werbung besonders sensibel praktizieren.

"Aus unserer Sicht ist das keine Prinzipienreiterei. Hätte ein prominenter Journalist nicht besonders starke Wirkung auf das Publikum, dann würden die Unternehmen ihn auch nicht als Werbeträger aussuchen", meint Zörner. Es bestehe gerade beim Medium Fernsehen die Gefahr, dass die Zuschauer nicht mehr ganz einfach zwischen Information und Werbung unterscheiden können. Beim DJV zeigt man sich erstaunt darüber, dass die Verantwortlichen beim ZDF die Werbeauftritte des Moderators bislang nicht beanstandet haben.



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