Imagepflege für die Milchkuh wird kritisiert

Swissmilk - Die Vermarktungsorganisation wirbt derzeit für die Milch. So betont Swissmilk: «Die Kuh ist keine Klimakillerin». Nur: Wissenschaftler und Umweltschutzorganisationen bezeichnen die Kampagne als «irreführend» und «beschönigend».

«Grasende Kühe sind Teil eines ökologischen Kreislaufs.» Mit diesem und anderen Slogans wirbt die Vermarktungsorganisation Swissmilk derzeit in einer Kampagne für die Milch. Demnach gehören Milchkühe zu einer «klimafreundlichen Landwirtschaft.» «Die Kuh ist keine Klimakillerin», schlussfolgert Swissmilk. Wissenschaftler seien allerdings skeptisch, wie die SonntagsZeitung schreibt. 

Reto Knutti, Professor für Klima­physik an der ETH Zürich, taxiere die Aussagen als «beschönigend, um nicht zu sagen plump schönfärberisch». Geht es nach Knutti, würden wichtige Faktoren ausgeblendet, womit der Konsument «irregeführt» werden könne. Und: Methan sei «mehr als nur ein Bäuerchen» im natürlichen Kreislauf. Auch Umweltschutzorganisationen kritisieren die Kampagne im SoZ-Bericht: «Die von Swissmilk präsentierten Fakten bezüglich des Klimaeinflusses sind stark beschönigend und für die Leserinnen und Leser irreführend», wird WWF-Agrarexpertin Eva Wyss zitiert.

Swissmilk wehrt sich in der SonntagsZeitung gegen die Kritik. Man wolle aufklären. So sei es nicht richtig, nur die Emissionen einer Kuh zu betrachten. Tatsache ist gemäss SoZ: Die Milchindustrie stehe unter Druck. Klimaschutz und Nachhaltigkeit seien die Themen der Stunde. Und während Schweizerinnen und Schweizer immer seltener zur Milch greifen würden, würden sich die neuen, veganen Milchalternativen im Markt positionieren. (pd/tim)