Online ist das grösste Kuchenstück

Werbestatistik 2017 - Online-Werbung legt zu und macht laut der Studie Werbestatistik Schweiz erstmals den grössten Anteil am Werbemarkt aus. Derweil gehen die Werbeumsätze von Zeitungen und Magazinen weiter stark zurück. Bei TV verliert die SRG weiter.

Online-Werbung überholt Inserate in Print: Die Netto-Werbeumsätze der Schweizer Presse liegen mit 1,1 Milliarden Franken um knapp 12 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Derweil haben die Onlinekanäle im letzten Jahr auf 2,1 Milliarden Franke zugelegt und machen damit zum ersten Mal den grössten Teil des Schweizer Werbekuchens aus. Dies sind die Ergebnisse einer Studie der Wemf Stiftung Werbestatistik Schweiz, welche am Donnerstagnachmittag veröffentlicht worden ist.



Für das Jahr 2017 wurden Werbeumsätze von insgesamt rund 6,4 Milliarden Franken gemeldet. Die Onlinekanäle Suchmaschinen-Werbung, Online-Display-Werbung, Online-Verzeichnisse und Online-Rubrikenmärkte (Jobs, Immobilien, Autos), aber auch der Bereich des Affiliate-Marketings verzeichneten in dieser Periode allesamt ein Plus. Die Zahlen für Suchmaschinen-Werbung und Affiliate-Marketing beruhen neu auf den Brutto-Umsätzen von Media Focus. Die Angaben zur Suchmaschinen-Werbung sind aus methodischen Gründen nicht mit der Vorjahresstudie vergleichbar.


Positive Entwicklungen im Vergleich zu 2016 gab es ausserdem bei der Kinowerbung sowie bei den gedruckten Verzeichnissen. Die Kinowerbung weist mit einem Umsatz von 31 Millionen Franken ein Wachstum von 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf. Die Umsatzzahlen der gedruckten Adress- und Telefonverzeichnisse haben im letzten Jahr eine leichte Steigerung auf 75 Millionen Franken erfahren.

Stabiles Ergebnis bei der Aussenwerbung

Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet die Aussenwerbung insgesamt stabile Zahlen (Total 452 Millionen Franken). Die analoge Plakatwerbung hat einen leichten Umsatzrückgang (–1,3 Prozent) zu vermelden, während Digital out of Home mit einem Plus von 16,6 Prozent auf einen starken Zuwachs zurückblicken kann. Die Verkehrsmittelwerbung bleibt stabil auf 71 Millionen Franken.


Abnehmende Werbeumsätze müssen die Gattungen Fernsehen, Radio, Direktwerbung sowie Werbe- und Promotionsartikel hinnehmen. Bezüglich Fernsehwerbung ging der Umsatz bei den öffentlichen Sendern deutlich zurück (–8,4 Prozent). Die privaten Schweizer Sender konnten ihren Werbeumsatz hingegen um 8,9 Prozent ausbauen und auch jener der ausländischen Werbefenster erfuhr eine leichte Steigerung. Der Anteil der ausländischen Werbefenster ist erstmals höher als jener der SRG-Sender.

Die Radiowerbung liegt mit 151 Millionen Franken Umsatz unter dem Vorjahresniveau. Die Einnahmen aus der Direktwerbung sanken leicht auf 984 Millionen Franken und diejenigen der Werbe- und Promotionsartikel auf 706 Millionen Franken. (pd/wid)