59 Prozent lehnen «No Billag» ab

Abstimmungsumfrage - Sechs Wochen vor der Abstimmung zeigt eine Tamedia-Umfrage zu «No Billag», dass die Gegner der Vorlage aufgeholt haben.

Rund anderthalb Monate vor dem Abstimmungstermin liegen die Gegner der No-Billag-Initiative gemäss einer Umfrage klar in Führung. 59 Prozent würden die Initiative klar oder eher ablehnen.

36 Prozent würden gemäss der am Freitag veröffentlichten Tamedia-Umfrage für die No-Billag-Initiative stimmen, vier Prozent würden eher ein Ja in die Urne legen. Klar Nein sagen 56 Prozent der Befragten, drei Prozent würden eher Nein stimmen. Ein Prozent der Umfrageteilnehmenden machte keine Angaben.

SVP für, Rentner gegen No-Billag

Die grösste Unterstützung erhält die Initiative von Wählern der SVP mit 73 Prozent. Am wenigsten befürworten SP-Anhänger das Volksbegehren: Nur 17 Prozent würden Ja oder Eher Ja stimmen.

Am stärksten befürwortet wird die Initiative mit 42 Prozent in der Deutschschweiz, die stärkste Ablehnung erfährt das Volksbegehren in der französischsprachigen Schweiz mit 63 Prozent. Männer unterstützen die Initiative gemäss der Umfrage stärker als Frauen.

Am stärksten abgelehnt wird das Volksbegehren in der Altersgruppe der über 65-Jährigen. Mit 68 Prozent lehnen Menschen mit Universitäts- oder Fachhochschulabschluss das Volksbegehren am stärksten ab. Die höchste Zustimmung erhält die Initiative bei Menschen mit obligatorischem Schulabschluss.

Das Koloss-Argument zieht

Mit 28 Prozent die grösste Unterstützung hatte in der Befragung das Argument, die SRG sei ein Koloss, der trotz des vielen Geldes ein qualitativ mittelmässiges Angebot produzierte. 24 Prozent äusserten sich positiv zum Argument, die Billag-Zwangsgebühr sei eine Bevormundung der Bürger. Die Initiative bedeute das Ende der Zwangsgebühren, nicht aber der SRG, diese Aussage unterstützten 19 Prozent.

Bei den Gegen-Argumenten überwog mit 32 Prozent die Aussage, dass ohne Billag-Gebühr die Medienvielfalt leide und die Abhängigkeit der Medien von privaten Geldgebern zunähme.

Das Argument, eine vielfältige Berichterstattung in allen Sprachregionen sei wichtig für die Meinungsbildung in der direkten Demokratie, unterstützten 28 Prozent der Gegner. 22 Prozent unterstützten die Aussage, der Service public würde abgeschafft und viele Sendungen würden ohne Gebühr gar nicht mehr produziert.

An der Tamedia-Umfrage haben sich am 15. Januar online 15'197 Menschen aus der ganzen Schweiz beteiligt. Davon stammten 10'681 aus der Deutschschweiz, 3636 aus der Romandie und 880 aus dem Tessin. Die bereinigten Daten wurden für die Analyse nach demographischen, geographischen und politischen Variablen gewichtet. Der maximale Fehlerbereich wird mit plus/minus 1.1 Prozentpunkten angegeben. (sda/eh)