70 Prozent der SRG-Journalisten ticken links

ZHAW-Auswertung - Erstmals liegen Zahlen zur politischen Ausrichtung von SRG-Journalisten vor: Knapp drei Viertel bezeichnen sich laut einer Auswertung der ZHAW im Auftrag der SoZ als links. Bei den Redaktoren privater Medien ist der Linksdrall weniger ausgeprägt.

Erstmals liegen gemäss einer Meldung der «SonntagsZeitung» detaillierte Zahlen der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) vor, die Aufschluss über die politische Einstellung von SRG-Journalisten geben.Die Journalismusforscher Vinzenz Wyss und Filip Dingerkus haben eine Auswertung von Daten vorgenommen, die bisher nicht publiziert worden war.

Demnach bezeichnen sich knapp 70 Prozent aller SRG-Journalisten als links. Rund 16 Prozent verorten sich in der politischen Mitte. Und 16 Prozent sehen sich als rechts. Kein Journalist der SRG verortete sich dagegen rechts aussen. Allerdings stünden 7,4 Prozent links aussen.

Politische Meinung spielt keine Rolle

Das Bild bei den Journalisten privater Medien ist ähnlich - auch wenn der Linksdrall etwas weniger ausgeprägt ist. Wie Wissenschaftler Dingerkus der «SonntagsZeitung» aber sagt, lässt sich aus dieser Differenz nichts herauslesen. «Journalisten der SRG unterscheiden sich in ihrer politischen Einstellung nicht signifikant von Journalisten der privaten Medien.» Das heisst: Alle Schweizer Journalisten ticken gleich - in der Mehrzahl links.

Bei der SRG heisst es dazu, in der täglichen Arbeit spiele die politische Meinung der Journalisten keine Rolle. Die Leitlinien würden sie zu Ausgewogenheit verpflichten. Auch die No-Billag-Initianten sehen angeblich keine Probleme bei einem Überhang linker Journalisten: Es gehe generell um die «obsoleten Gebühren», sagt Mitinitiant Christan Riesen der Zeitung. Es spiele keine Rolle, «wer journalistisch auf welcher politischen Seite steht». (pd/wid)