750'000 Franken in 7,5 Stunden gesammelt

Republik - Das Medienprojekt von Constantin Seibt und Christof Moser wird 2018 Realität. Im am Mittwoch gestarteten Crowdfunding wurden die beiden gesteckten Ziele – 750'000 Franken und 3000 Mitglieder – innert Stunden erreicht. «Ein Rekord», sagt Co-Gründer Moser zu persoenlich.com. Die Sammlung geht nun weiter.

Das Schweizer Medienprojekt «Republik» hat am Mittwoch um 7 Uhr mit seiner Spendensuche begonnen. 36 Tage gaben sich die Macher Zeit, um 750'000 Franken zu sammeln und 3000 Leser zu finden. Zahlreiche Menschen warteten am Mittwochmorgen in Zürich in einer Schlange, um Teil von «Republik» zu werden (vgl. Bilder unten). Nach nur gerade 7,5 Stunden war das erste Ziel, die 750'000 Franken, bereits erreicht.

«Laut Campaignern gabs sowas noch nie in der Schweiz», sagt Co-Gründer Christof Moser zu persoenlich.com. Oder anders formuliert: «Ein Rekord. Wir sind überwältigt.»

Infos einordnen

Auch was die benötigten Abonnenten betrifft – das zweite gesteckte Ziel –, konnten die «Republik»-Macher Erfolge verbuchen. Die erforderlichen 3000 Abonnenten meldeten sich bis kurz vor 15 Uhr auf der Website an, wie aus dem Liveticker hervorgeht. Damit war bereits am Nachmittag klar: Die «Republik» wird es ab 2018 geben.

Das Ziel wurde am Mittwoch nicht nur erreicht, sondern sogar weit übertroffen. Bis um 23.30 Uhr registrierten sich bereits über 5500 Abonnenten und sicherten so über 1,4 Millionen Franken zu.

«Republik» von Project R soll ein unabhängiges, digitales Magazin werden, das sich auf die Einordnung von Informationen konzentrieren will. Es soll leserfinanziert und ohne Werbeeinnahmen funktionieren.

Die Crew besteht aus fast einem Dutzend Journalisten, darunter Constantin Seibt und Christof Moser. Hinzu kommen Start-up-, Kommunikations-, Organisations- und IT-Spezialisten.

Startkapital von mehreren Millionen

Wer 240 Franken bezahlt, erhält ein Jahresabonnement und ist gleichzeitig Mitglied der Genossenschaft. Pro Tag werden drei Texte publiziert, die dann auch mit Freunden geteilt werden können.

Damit das Magazin erscheinen kann, brauchte es mindestens die nun erreichten 3000 Personen, die dafür Geld ausgeben wollen. Dies haben sich die Verantwortlichen als Markttest zum Ziel gesetzt. Die Investoren und Spender, die bereits Mitte März Geld versprochen haben, müssen erst zahlen, sobald die Verantwortlichen ihren Teil erfüllt haben.

Die Investoren hatten ihre Summe von 3,5 Millionen Franken an die Bedingung geknüpft, dass sich mindestens 3000 Abonnenten anmelden. Dieses Ziel ist nun erreicht.

Gebrüder Meili als Investoren

Eine Liste der Investoren wollten die Verantwortlichen am Mittwoch noch nicht publik machen. Da die Vereinbarungen erst vor wenigen Tagen fertig geworden seien, seien einige Investorinnen und Investoren noch am Gegenlesen, teilte Susanne Sugimoto vom Leitungsteam der «Republik» auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA mit.

Sobald die Unterlagen unterschrieben seien, würden die Namen veröffentlicht. Einen nannte Sugimoto trotzdem schon: Unter den Investoren sind die Gebrüder Meili aus Zürich.

Mit dem Nachlass ihres Vaters – er entwickelte Brandmelder – unterstützen die schwerreichen Erben seit Jahren zahlreiche Projekte. Im Jahr 2015 engagierten sie sich im Abstimmungskampf für die Einführung einer nationalen Erbschaftssteuer. (sda/eh/cbe)