Unter einer gefälschten Absenderadresse des Hessischen Rundfunks verbreitete das Satiremagazin «Titanic» am Freitag auf Twitter die Nachricht, CSU-Chef Horst Seehofer kündige «laut interner Bouffier-Mail Unionsbündnis mit CDU auf». Dazu stellte «Titanic» ein Foto von Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und das ebenfalls gefälschte Zitat «…müssen wir uns jetzt darauf vorbereiten, schon bei der nächsten Bundestagswahl mit einer neuen Bayern-CDU anzutreten».
+++ Breaking – Politbombe platzt in Hessen +++ Seehofer kündigt laut interner Bouffier-Mail Unionsbündnis mit CDU auf +++ Merkel informiert, PK gegen 15 Uhr +++ Details folgen! pic.twitter.com/X26nPKpOjv
— Moritz Hürtgen / hr Tagesgeschehen (@hrtgn) 15. Juni 2018
Die vermeintliche heikle Neuigkeit schaffte es vorübergehend in verschiedene Medien, auch in der Schweiz. Allerdings sagte ein CSU-Sprecher auf Nachfrage zu der Meldung, diese sei «totaler Unsinn». Auch CSU-Vorstandsmitglied Hans Michelbach sprach von «Fake News». Michelbach verwies darauf, dass Seehofer gar nicht im Alleingang die Fraktionsgemeinschaft aufkündigen könne – zu solch einem, allerdings nicht geplanten Schritt, sei immer ein Beschluss der Gremien nötig.
«Shit! Die anderen pushen das schon!» «Ja dann loooos. Jetzt zählt JEDE MINUTE!» #Medien: Wenn #Geschwindigkeit vor dem #Faktencheck kommt. pic.twitter.com/jfgs0soLIq
— Matthias vonWartburg (@MvWartburg) 15. Juni 2018
Der Parteivorstand der CSU kommt am Montag zusammen. Auch dabei ist keine Aufkündigung der Fraktionsgemeinschaft geplant – Michelbach sagte, der Streit um die von Seehofer geforderte Zurückweisung von bestimmten Flüchtlingen an der deutschen Grenze sei eine Sachfrage, die geklärt werden müsse. (sda/afp/cbe)