Daniel Wahl muss gehen

Basler Zeitung - Der Presserat hatte den Chefreporter schon mehrmals gerügt. Nun trennt sich die BaZ von ihm.

Nach acht Jahren bei der Basler Zeitung (BaZ) heisst es jetzt für Daniel Wahl Schluss. Der Chefreporter ist seit dem 17. Dezember suspendiert und wird für das Regionalmedium nicht mehr schreiben. Darüber hatte Bajour am Mittwoch berichtet.

Der BaZ-Chefredaktor Marcel Rohr bestätigt dies gegenüber persoenlich.com: «Wir haben Dani Wahl kürzlich mitgeteilt, dass wir auf eine weitere Zusammenarbeit verzichten. Er wird nicht mehr für die BaZ arbeiten. Zurzeit ist er krankgeschrieben.» Über die genauen Gründe der Entlassung von Wahl möchte Rohr «aus arbeitsrechtlichen Gründen» allerdings keine Auskunft geben.

Laut einem Schreiben des Anwalts von Daniel Wahl, das Bajour vorliegt, wurde der Journalist bis 7. Januar unter Schweigepflicht gesetzt. Ebenso wurde ihm jegliche weitere Arbeit im Zusammenhang mit sämtlichen Dossiers untersagt, heisst es darin weiter.  

Bajour verweist darauf, dass Daniel Wahl während seiner Zeit bei der BaZ vom Presserat bereits neun Mal für Verstösse gegen den Pressekodex gerügt wurde. So etwa im Juni 2020, als die Zeitung eine Tonaufnahme einer mutmasslich missbrauchten Achtjährigen veröffentlichte. Der Presserat sprach damals von einem «krassen Verstoss gegen die Prinzipien journalistischer Ethik».

Bajour bringt die Entlassung Wahls mit der SRF-Doku «Der Teufel mitten unter uns» in Zusammenhang. Einer der Protagonisten in der Doku habe angedeutet, Daniel Wahl «ist dran» an der Recherche zu einem unterirdischen Tunnelsystem, in dem möglicherweise satanistische Rituale stattfinden. Drei Tage nach der Ausstrahlung der Doku sei Daniel Wahl suspendiert worden, heisst es in dem Bericht von Bajour. (mj)