Dengler kritisiert Somm

Inserateboykott - Sollte sich Somms Ansicht durchsetzen, bedeute dies das Ende des unabhängigen Journalismus, sagt der NZZ-Chef.

Veit Dengler, Konzernchef der NZZ-Gruppe, findet  in der «Schweiz am Sonntag» klare Worte zu den Äusserungen von BaZ-Chef Markus Somm über Inserenten, die Druck ausüben (persoenlich.com berichtete): Es wäre das «Ende des unabhängigen Journalismus, wie wir ihn kennen», sagt Dengler.

Nachdem Hanspeter Lebrument, Präsident des Verlegerverbandes, die Haltung von Somm noch gestützt hat, ist Dengler nun der erste Vertreter eines Grossverlages, der sich dezidiert dagegen verwahrt. Journalistische Unabhängigkeit sei das wertvollste Gut einer Zeitung, sagt Dengler. Noch dramatischer würden die negativen Auswirkungen auf die Demokratie sein, sollte eine solche Haltung mehrheitsfähig werden. So weit werde es allerdings nicht kommen.

Dengler ruft  in der «Schweiz am Sonntag» zu einer Debatte innerhalb des Verbandes Schweizer Medien auf. In den Statuten stehe, der Zweck des Verbandes liege darin, die Freiheit sowie die unternehmerische und publizistische Unabhängigkeit der Medien zu schützen. Die Debatte rufe in Erinnerung, dass das nicht so selbstverständlich sei, wie wohl viele geglaubt hätten. Immerhin dieses Verdienst räumt Dengler Urheber Somm ein: Gewollt oder ungewollt habe er eine Debatte über den Wert publizistischer Unabhängigkeit angestossen. (SchwaS)