«Dok» über Whistleblower mehrheitlich korrekt

SRF - Ombudsmann Roger Blum gibt dem Beanstander, einem alt Standespräsidenten, in drei Detailpunkten Recht.

Der SRG-Ombudsmann hat eine scharfe Kritik des Bündner alt Standespräsidenten Not Carl an einem Dokumentarfilm des Schweizer Fernsehens im Zusammenhang mit dem Unterengadiner Baukartell zurückgewiesen. In drei Detailpunkten aber war die Beanstandung berechtigt.

«Der Preis der Aufrichtigkeit – Adam Quadronis Leben nach dem Baukartell», heisst der Titel des am 4. Dezember letzten Jahres ausgestrahlten Dokumentarfilms des Fernsehens SRF. Der Bündner alt Standespräsident und ehemalige Gemeindepräsident von Scuol, Not Carl, beanstandete danach, das Sachgerechtigkeitsgebot sei massiv verletzt und das Bild einer korrupten Region vermittelt worden.

Bild mit Licht und Schatten

Diese Kritik kann SRG-Ombudsmann Roger Blum insgesamt nicht nachvollziehen, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Schlussbericht hervorgeht. Das Publikum habe von Adam Quadroni, der das Baukartell auffliegen liess, ein vielschichtiges Bild mit Licht und Schatten bekommen, so dass es sich frei eine eigene Meinung habe bilden können, schreibt Blum.

Begründet sei die Kritik in drei Detailpunkten. Sie alle beträfen Aussagen über den Präsidenten des Regionalgerichts Engiadina Bassa/Val Müstair, die von der zuständigen Fernsehredaktion besser hätten eingeordnet werden können.

Laut Ombudsmann Blum wurde der Beanstander, alt Standespräsident Not Carl, in diesem Fall nicht anonymisiert. Carl selber habe die Beanstandung medienöffentlich gemacht. Seine Eingabe umfasst 18 Seiten, die Antwort der SRF-Redaktion 20 Seiten. Ziel der Beanstandung war es laut Carl, Schaden von der Region Unterengadin abzuwenden. (sda/cbe)